Dynamo holt Punkt der Moral: "Optimistisch und zufrieden"

Immerhin die Moral hat gestimmt. Doch durch das 2:2 bei Fortuna Düsseldorf kommt Dynamo Dresden nicht groß an Rang 15 und damit den Klassenerhalt heran. Mindestens fünf Punkte haben die Sachsen nach dem Spieltag Rückstand. Mut macht jedoch das Aufholen eines 0:2-Rückstands.

"Danach gingen die Köpfe und Schultern runter"

Was anfangen mit diesem Punkt? Klar, ein 0:2 bei den nun seit zehn Spielen ungeschlagenen Düsseldorfern aufzuholen, ist beachtlich. Doch die Chancen, sich auf direktem Wege den Klassenerhalt zu sichern, sinken für die Schwarz-Gelben immer weiter. Im absoluten Worst-Case-Szenario liegt die SGD am Ende des Spieltages acht Punkte hinter Platz 15, hat aber nur noch drei Spiele zu absolvieren. Und der FC Erzgebirge Aue könnte auf fünf Punkte heranrücken. Selbst der direkte Abstieg wäre wieder ein mögliches Szenario bei den Sachsen.

"Wir haben Moral gezeigt und waren bis zum Gegentor gut im Spiel", sagte Trainer Guerino Capretti nach der Partie auf der Pressekonferenz und wollte das Positive hervorheben. "Vieles hat funktioniert, dann verlierst du einen Zweikampf in der gegnerischen Hälfte." Letztlich sei es eine "Fehlerkette" gewesen, die zum Gegentor durch Shinta Appelkamp geführt hatte (26.). "Danach gingen die Köpfe und Schultern runter", so der Coach. Er habe seinen Spielern angemerkt, dass der Glaube verschwunden war. Das 0:2 nur fünf Minuten später nach einem Treffer von Jordy de Wijs machte die Angelegenheit nicht einfacher.

"Haben mit offenem Visier attackiert"

Was aber für die Dresdner spricht: In der Halbzeitpause ging es rund. Niemand wollte sich aufgeben. "In der Kabine haben sich die Jungs angeschrien", verriet Capretti. Es sei dann auch eine "Ehrensache" gewesen, sich wieder besser und mutiger zu präsentieren, die drohende Niederlage nicht einfach über sich ergehen zu lassen. "Wir haben mit offenem Visier attackiert. So kam Düsseldorf zu der einen oder anderen Szene. Das ist klar, wenn du alles oder nichts spielst." Den Lohn und neue Hoffnung gab es nach 71 Minuten, als Paul Will nach einem Eckstoß mit dem Kopf zur Stelle war und den Anschluss erzielte. Der Glaube war wieder da, die Körpersprache eine andere.

In der 80. Minute legte Ransford-Yeboah Königsdörffer das 2:2 nach. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie will. Natürlich hätte ich auch gern drei Punkte geholt. Aber wenn ich sehe, was die Mannschaft bereit ist, zu machen, bin ich optimistisch und zufrieden mit der Leistung", lobte Capretti. Nach dem zweiten Remis in Serie wartet Dynamo aber weiterhin seit Mitte Dezember auf einen Sieg und damit wichtige Punkte im Abstiegskampf. Beim Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg am kommenden Wochenende ginge es nun darum, "dass wir mal in Führung gehen und das Momentum auf unserer Seite bleibt. Wir wollen nicht immer Rückschläge hinnehmen". Denn sonst könnte es noch einmal richtig eng werden.

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