Eichner moniert aberkanntes Tor: "Weiß nicht, wer sich diese Regel überlegt hat"

Erneut sorgte eine VAR-Entscheidung in der 2. Bundesliga für große Diskussionen. Diesmal traf es den KSC, dem Wanitzeks Tor zum 2:1 gegen den HSV aberkannt wurde.

VAR nimmt Tor zurück

Es lief die 49. Spielminute im Karlsruher Wildparkstadion, als Marvin Wanitzek von links nach innen zog, den Ball in die Mitte spielte und von Elfadlis Grätsche profitierte, die das Spielgerät genau vor seinen Füßen platzierte. Das anschließende Tor war dann nur noch Formsache. Da der Torschütze aber im Moment der Ballabgabe im Abseits stand und Elfadlis Aktion vom VAR als unabsichtlich interpretiert wurde, griff der Video Assistent Referee ein und nahm den Treffer zurück.

KSC-Trainer Christian Eichner war auf der anschließenden Pressekonferenz anzumerken, dass er mit der Regelauslegung nicht ganz einverstanden war. Der 42-Jährige bemühte sich aber, seine Gedanken so sachlich wie möglich zu formulieren: "Diese Situation...ich weiß nicht, wer sich diese Regel überlegt hat. Ich fand die alte Regel ganz cool. Der Ball kommt vom Gegner und dann ist es kein Abseits. Wir haben es uns damit etwas schwerer gemacht." Zunehmend frustriert führte er weiter aus, wie er die Aktion des HSV-Spielers interpretierte: "Wir können darüber diskutieren. Elfadli antizipiert den Ball, weil er clever ist, weil er den Raum zuläuft. Für mich ist er einer der spielintelligentesten Spieler der 2. Bundesliga." Klingt, als unterstellte er Elfadli ein bewusstes Spielen des Balles.

Schiedsrichter erklärt Eichner die Regelauslegung

Eichner berichtete weiter von einer kurzen Unterredung mit dem Schiedsrichter, der ihm die Regel und deren Auslegung erläuterte. So ganz wollte er dem aber doch nicht zustimmen, wie man seinen Worten entnehmen konnte: "Es gibt zwei, drei Kriterien, das hat mir der Schiedsrichter gesagt, ob der Spieler die Kontrolle über den Körper hat...ich kann es jetzt nicht im Detail aufzählen. Ich glaube, es gibt Momente, in denen man eine KSC-Brille aufsetzen kann und sagen kann, wir können es durchlaufen lassen." Um nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf den Unparteiischen zu lenken, machte er vor den anwesenden Journalisten aber auch noch klar, dass er eine "super Schiedsrichterleistung gesehen" hatte. Es sei die Regel, die nicht gut ist für den Fußball.

Besonders bitter war für den KSC, dass es nur sechs Minuten später im eigenen Kasten klingelte und Eichners Mannschaft plötzlich zurücklag statt zu führen. Auch das Anrennen in der letzten halben Stunde wurde nicht belohnt und so machte Davie Selke kurz vor Schluss per Konter das 1:3 und somit den Deckel drauf. Für Karlsruhe kommt es nächste Woche zum Topspiel in Kaiserslautern, Hamburg empfängt dann Darmstadt.

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