Eichner zu VAR-Entscheidung: "Im Sinne des Fußballs ist es kein Elfmeter"
In einer Partie mit einer mehr als strittigen VAR-Entscheidung musste der Karlsruher SC Eintracht Braunschweig beim 0:2 die Punkte überlassen. Neben der Szene um Mikkel Kaufmann dürfte auch der allgemeine Negativlauf des KSC in den kommenden Tagen für Gesprächsstoff in Baden sorgen.
Kaufmann bekommt Ball im Sitzen an die Hand
Elfmeter oder nicht? Und wenn ja, ist die Entscheidung im Sinne des Fußballs? Es lief die 33. Spielminute im Karlsruher Wildpark, als Mikkel Kaufmann nach einer Braunschweiger Ecke zu Boden ging und anschließend bei der Beschwerde über das vermeintliche Foul den Ball an die Hand bekam. Schiedsrichter Eric Weisbach wurde zum Monitor gebeten, sah sich die Szene noch einmal an und zeigte dann auf den Punkt.
Karlsruhes Trainer Christian Eichner versuchte auf der Pressekonferenz nicht seine persönlichen Gefühle in die Bewertung der Situation einfließen zu lassen: "Ich versuche es immer objektiv zu bewerten und stelle die Frage im Sinne des Fußballs. Der Spieler kommt aus dem Gleichgewicht, fällt hin, sitzt auf dem Hosenboden, beschwert sich, so war die Handbewegung, in dem Moment kriegt er den Ball gegen die Hand." So weit die Beschreibung der Szenerie. In seine weitere Erklärung ließ er dann die aktuell geltende Regel einfließen und kam zu dem Verständnis, den Strafstoß geben zu können. Wenn auch zähneknirschend: "Die Situation kann sowohl für uns als auch gegen uns entschieden werden. Im Sinne des Fußballs ist es aber kein Elfmeter. Ich verstehe aber, dass, wenn die Vergrößerung der Körperfläche als Begründung genommen wird, ist es ein Elfmeter."
Krisengeschüttelter KSC seit vier Spielen sieglos
Auch nach dem Rückstand tat sich der KSC schwer, Torchancen zu kreieren und diese anschließend zu nutzen. So stand das Spiel letztlich sinnbildlich für die derzeitige Schwächephase der Badener: "Heute hätten wir noch Stunden spielen können und hätten wahrscheinlich eher das dritte Gegentor bekommen, als selbst eines zu erzielen", so ein frustrierter Christian Eichner. Nur einen Punkt holte Karlsruhe aus den bislang vier Partien im Jahr 2025 und kassierte dabei immer mindestens zwei Gegentore.
Dass die Situation am Übungsleiter nagt, daraus machte er in der Medienrunde keinen Hehl. Und doch scheint für ihn klar, dass die Durststrecke nur temporär sein wird: "Es ist momentan so eine Phase, die alles andere als einfach ist. Solche Phasen gehören zur 2. Liga dazu – leider. Sie gehören auch zu uns. Momentan ist es eine Herausforderung, auch weil wir personell viel Unruhe haben." Beispielsweise agierte Kaufmann gegen Braunschweig mit einem Außenbandriss und auch Luca Pfeiffer stellte sich angeschlagen zur Verfügung. Es wird sich zeigen, ob sich das Lazarett bis nächstes Wochenende, wenn es für den KSC nach Gelsenkirchen geht, etwas gelichtet hat. Braunschweig hat dann die ebenfalls krisengeschüttelten Darmstädter zu Gast.