"Riesenkompliment an die Truppe": Rostock feiert den Klassenerhalt
Nach zuletzt vier Siegen in Folge gab es für Rostock in Nürnberg ein 0:0. Dabei ist es den Hanseaten herzlich egal, dass die Siegesserie gerissen ist - schließlich ist durch diesen Punkt der Klassenerhalt perfekt! Ein Klassenerhalt, der vor wenigen Wochen kaum noch für möglich gehalten wurde.
Noch vor fünf Wochen am Abgrund
Springen wir fünf Wochen zurück. Wir schreiben den 15. April. Hansa Rostock hat soeben mit 0:3 in Paderborn verloren. Die dritte Niederlage im dritten Spiel unter Alois Schwartz, dem dritten Trainer in der laufenden Saison. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt durch diese neuerliche Pleite vier Punkte und 17 Tore. Im heimischen Ostseestadion hat Hansa seit über einem halben Jahr nicht mehr gewonnen. Die Kogge befindet sich in einer ziemlich prekären Situation, angesichts derer viele Fans bereits damit beginnen, sich mit dem bevorstehenden Abstieg abzufinden.
Fünf Wochen später sieht die Welt komplett anders aus. Hansa Rostock ist der Klassenerhalt bereits einen Spieltag vor Saisonende nicht mehr zu nehmen - beeindruckenden 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen sei Dank. Nach 217 Tagen ohne Heimsieg punktete die Elf von Alois Schwartz zuletzt zweimal in Folge dreifach im Ostseestadion. Statt Abstiegsfrust herrscht nun absolute Partystimmung auf der Hansa-Kogge! Entsprechend ausgelassen feiern die gut 4.000 nach Nürnberg mitgereiste Fans mit den Spielern den kaum mehr für möglich gehaltenen Ligaverbleib.
"Hätten eigentlich mit 1:0 in die Pause gehen müssen"
Beim Vater des Erfolges, Trainer Alois Schwartz, dominiert vor allem der Stolz: "Ein Riesenkompliment an die Truppe dafür, wie sie in den letzten Wochen gearbeitet und gefightet hat!" Diesen Einsatz habe seine Mannschaft auch heute gezeigt, was die Grundlage für den so wichtigen Punktgewinn in Nürnberg darstellte, so der 56-Jährige. In der ersten Halbzeit fand Schwartz aber nicht nur an der Einstellung, sondern auch am taktischen Auftreten seiner Mannschaft Gefallen: "Wir haben sehr offensiv verteidigt und hinten Mann gegen Mann gespielt, um Nürnberg nicht ins Spiel kommen zu lassen. Das ist uns richtig gut gelungen".
Vorne verpasste es Hansa in der Person von Nils Fröling, Kai Pröger und Lukas Hinterseer aber gleich dreifach, die Führung zu erzielen. Vor allem der Chance des Österreichers trauerte Schwartz hinterher: "Für mich muss Lukas Hinterseer, der auf der Torlinie über den Ball tritt, das 1:0 machen". Da auch noch der Treffer von van Drongelen wegen Abseits aberkannt wurde, endete der erste Durchgang torlos. Sehr zum Ärger von Schwartz, der fand, dass seine Mannschaft "eigentlich mit 1:0 in die Pause hätte gehen müssen".
"Unbedingten Willen gezeigt, die Klasse halten zu wollen"
In der zweiten Halbzeit agierte dann Nürnberg immer druckvoller, während Hansa offensiv gar nicht mehr zur Geltung kam. Der frühzeitige Rostocker Klassenerhalt - er hing nun am seidenen Faden. "Wir mussten 45 Minuten lang einen Sturmlauf von Nürnberg verteidigen", gestand Schwartz. Doch seine Mannschaft stellte einmal mehr ihren beachtlichen Kampfgeist unter Beweis. "Wir haben den unbedingten Willen gezeigt, die Klasse halten zu wollen", frohlockte der Rostocker Übungsleiter. Seine Jungs hätten sich "in jeden Ball reingeworfen" und "in der ein oder anderen Szene sicherlich auch etwas Glück gehabt", so Schwartz, der abschließend betonte, dass "letztlich aber nur das Ergebnis" zähle. Und eben dieses Ergebnis sorgt dafür, dass Hansa Rostock auch in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga spielen wird - allen negativen Vorzeichen zum Trotz.