VfB Stuttgart legt Einspruch gegen Wiesbaden-Spiel ein

Jetzt ist es offiziell: Der VfB Stuttgart hat Einspruch gegen die Spielwertung der 1:2-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden eingelegt. Vorausgegangen ist dem Entschluss, dass es in der Nachspielzeit einen Eingriff des Videoassistenten in einer Szene gab, die für die VfB-Verantwortlichen nicht nachvollziehbar gewesen sei. Dem stimmte auch der DFB zu.

"Grund ist ein Regelverstoß"

Der Videoassistent in der 2. Bundesliga bleibt ein rotes Tuch für die Spielklasse: Zum wiederholten Mal wird von einem Verein beim Deutschen Fußball-Bund Einspruch gegen eine Spielwertung eingereicht, weil der VAR das Endergebnis einer Partie maßgeblich beeinflusst hatte - und das nach Meinung des VfB Stuttgart völlig zu Unrecht.

In der Nachspielzeit der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden wurde von Schiedsrichter Sascha Stegemann ein Strafstoß gepfiffen, nachdem Hamadi Al Ghaddioui mit der Hand am Spielgerät gewesen sein soll. Den entscheidenen Hinweis gab aber erst Videoassistent Robert Kampka. "Grund für unseren Einspruch ist, dass das Verhalten des Schiedsrichters bei der Entstehung des Siegtreffers für den SV Wehen Wiesbaden nach unserer Überzeugung einen Regelverstoß darstellt, der einen unmittelbaren Einfluss auf das Endergebnis des Spiels hatte", erklärt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat in der entsprechenden Mitteilung des Klubs.

Eingriff nicht notwendig, aber regelkonform

Schon tags nach der Partie wetterte der 47-Jährige, dass es sich bei der Entscheidung um einen "Skandal" handle. Dabei war für Mislintat nicht der Elfmeter an sich, sondern das Zustandekommen ausschlaggebend: "Diese Situation während des Spiels überhaupt herauszuholen und zu bewerten, ist für uns nicht nachvollziehbar." Beim Eingriff des VAR solle schließlich eine "klare und offensichtliche Fehlentscheidung" korrigiert werden - und das sah der VfB nicht gegeben.

Bestätigt wurde der Verein sogar durch den DFB, der den Eingriff des Videoassistenten als "nicht angebracht" bewertete. Allerdings sei die Entscheidung "regelkonform" getroffen worden, sodass die Aussicht auf einen Regelverstoß für den VfB gering erscheinen. Auch Ex-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer bestätigte das Vorgehen des Schiedsrichterteams: "Wenn der Video-Assistent sich anhand seiner vorliegenden Bilder zu 100 Prozent sicher ist, darf der Haupt-Schiri sich darauf verlassen und in letzter Konsequenz Elfmeter geben.

DFB reagiert

Mit einer Mitteilung auf seiner Seite hat auch der Deutsche Fußball-Bund reagiert: Das zuständige DFB-Sportgericht wird den Fall dementsprechend prüfen. Dazu werden "zunächst Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten" eingeholt, um anschließend über den weiteren Verlauf des Verfahrens zu entscheiden.

In der laufenden Saison hatten bereits Wehen Wiesbaden (0:1-Niederlage gegen Dresden), Dynamo Dresden (2:3-Niederlage gegen Darmstadt) und Hannover 96 (1:2-Niederlage gegen Darmstadt) jeweils Einspruch gegen die Spielwertungen wegen einer Schiedsrichterentscheidung eingelegt - bislang ohne Erfolg.

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