Eiskalter Club überwintert auf Rang drei - Mehrere Spieler auf Streichliste
Der 1. FC Nürnberg hat dem Pokal-Aus am Mittwoch vergangener Woche getrotzt und das Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim souverän mit 3:0 für sich entscheiden können. Zwar muckte die Heimelf in den ersten Minuten der Partie des Öfteren auf, konnte aber den Ball nicht im Tor unterbringen. So entschied der „Club“ das Aufeinandertreffen durch Tore von Guido Burgstaller, Alessandro Schöpf und Hanno Behrens für sich.
Im Gegensatz zum Pokal-Duell gegen Hertha BSC (0:2) veränderte Cheftrainer René Weiler seine Startformation auf gleich vier Positionen. Für den seit Wochen formschwachen Danny Blum rotierte Niclas Füllkrug zurück in die erste Elf. Zudem durften Georg Margreitter (für Even Hovland), Tim Leibold (für Kevin Möhwald) und Patrick Erras (für Ondrej Petrak) wieder von Beginn an ran. Mit dem Ballerobererduo Erras/Behrens und den ständigen offensiven Unruhestiftern Füllkrug und Burgstaller, stellte Coach Weiler seine Formation wieder auf sein bewährtes 4-4-2 um.
Burgstaller und Schöpf stehen goldrichtig
Nach dem der „Club“ die anfängliche Heidenheimer Drangphase überwunden hatte, gingen die Mittelfranken postwendend in Führung: Burgstaller ließ die zahlreich angereisten Gästefans nach einem Freistoß von Füllkrug per Abstauber zum ersten Mal jubeln. In der Folge versuchte der FCH den Ausgleich zu erzielen, scheiterte aber entweder an der stabilen Nürnberger Defensive oder an Schlussmann Raphael Schäfer. Auch die Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte gehörte wieder den Heidenheimern. Statt dem Ausgleich fiel nach einer Stunde Spielzeit aber das 0:2. Schöpf schloss einen lehrbuchmäßigen Konter über Leibold und Brecko ab und konnte das Ergebnis in die Höhe schrauben. Wieder versuchte die Heimmannschaft mit allen Mitteln die drohende Niederlage abzuwenden, doch aus den kräfteraubenden Maßnahmen resultierte in der 84. Minute der 0:3-Endstand. Griesbeck spielte vor dem eigenen Sechzehner einen katastrophalen Fehlpass. Mittelfeldmotor Behrens schnappte sich das Leder, konnte sich glücklich gegen Theuerkauf durchsetzen und schob das Spielgerät souverän zum Endstand ein.
„Bin glücklich, dass wir das Spiel gewinnen konnten“
Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Übungsleiter Weiler sichtlich erleichtert: „Ich bin glücklich, dass wir das Spiel gewinnen konnten, der letzte Eindruck ist immer wichtig.“ Der 42-Jährige ist froh darüber, dass sich seine Spieler in den kommenden Tagen von den kräftezehrenden Partien der vergangenen Wochen erholen können. „Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie sich noch einmal zusammengerafft haben“, fand Weiler anerkennende Worte. Nach einer kurzen Erholungsphase geht es für die Mittelfranken in die Türkei: Vom 18. bis 25. Januar bereitet sich das Team in Belek auf den Rest der Saison vor. Ob derselbe Kader wie im vergangenen Trainingslager dabei sein wird, bleibt vorerst offen.
Mehrere Kandidaten auf der Streichliste
Winterzeit ist ja bekanntlicherweise Wechselzeit. Aufgrund des finanziellen Engpasses könnte der Kader bis Ende Januar ausgedünnt werden. Für das Tschechen-Duo Petrak/Polak soll laut Medienberichten Interesse aus der Heimat vorhanden sein. Ebenso wie „Missverständnis“ Stefan Kutschke, soll auch der langzeitverletzte Timo Gebhart schnellstmöglich von der Gehaltsliste gestrichen werden. Während es Kutschke in der laufenden Saison zumindest auf fünf Kurzeinsätze brachte, stand Gebhart noch keine einzige Spielminute auf dem Rasen.
Zudem könnte der sich seit geraumer Zeit in einer Schaffenskrise befindende Jakub Sylvestr den Verein im Winter wieder verlassen. Interesse soll wohl bei Drittligist Dynamo Dresden bestehen. Ob der „Club“ seine Leistungsträger Schöpf und Burgstaller über den Winter hinaus halten kann, bleibt abzuwarten. Bereits seit Wochen ist bekannt, dass mehrere Bundesligisten ihre Fühler nach den beiden Offensivkräften ausgefahren haben. Um die „Mission Aufstieg“ nicht zu gefährden, werden sich Sportdirektor Andreas Bornemann und Finanzchef Michael Meeske in dieser Hinsicht sicherlich als ungemütliche Verhandlungspartner entpuppen.