"Extrem ärgerlich": Fahrige Schalker verpassen Sprung nach oben
Es bleibt holprig bei Schalke 04: Auf zwei Siege folgte am Freitagabend die 1:2-Heimpleite gegen den Karlsruher SC. Der Auftritt der Königsblauen offenbarte eine Reihe an Mängeln, die Trainer Dimitrios Grammozis im Anschluss recht deutlich anprangerte.
Unkonzentriertheiten zu Beginn: S04 zahlt die Rechnung
Von Konstanz ist man in Gelsenkirchen noch ein gutes Stück entfernt: Mit der Niederlage gegen den Karlsruher SC hat S04 nun drei Pleiten auf dem Konto, denen drei Siege und ein Unentschieden gegenüberstehen. Wirklich zufrieden stimmt diese Statistik nicht. Und so bemühte Cheftrainer Grammozis nach dem Spiel gegen die Badener eine Metapher, die meist dann Anwendung findet, wenn es zuvor zu Rückschlägen gekommen ist. "Wir wissen, dass es ein langer und steiniger Weg ist", so der 43-Jährige. Dass S04 gerade zu Beginn der Partie seltsam passiv und unkonzentriert gewirkt hatte, dürfte auf dem angesprochenen Weg allerdings nicht unbedingt vorgesehen gewesen sein.
So war es anfangs der KSC, der den Knappen in Sachen Einstellung regelrecht den Rang ablief. Ein Aspekt, den der Schalker Übungsleiter auf der anschließenden Pressekonferenz kritisierte: "Der Gegner ist sofort reingegangen in das Spiel, wollte viel Energie reinbringen. Wir haben diese Energie am Anfang nicht reingebracht und haben eine einfache Standardsituation zugelassen." Letztere hatte schwerwiegende Folgen, denn Choi verwertete den Eckball zur frühen Gästeführung (1.). Erst danach kamen die Schalker "von Minute zu Minute besser ins Spiel". Die Belohnung lieferte der Torjäger vom Dienst – Terodde traf zum Ausgleich (15.). Drehen konnten die Hausherren den Spielstand jedoch nicht. Im Gegenteil: Erst sah Kapitän Palsson für ein überhartes Einsteigen die rote Karte (72.), dann besorgte Wanitzeks Sonntagsschuss die Schalker Niederlage (88.).
"Weitermachen und positiv bleiben"
Was blieb, war Ernüchterung – und zwar nicht nur Aufgrund der Pleite. Auch der Blick auf die Tabelle schmerzte: So bleibt das Tabellenmittelfeld die Schalker Realität. "Wir haben uns viel vorgenommen, das aber nicht zu 100 Prozent auf den Platz gebracht. Es ist extrem ärgerlich, dass wir erneut kurz vor Schluss ein Gegentor kassiert haben", sprach Marius Bülter auf der Klub-Website eines der Probleme an. Sein Trainer blieb etwas allgemeiner: "Wir wollten nach den beiden Siegen zuletzt nachlegen, um eine kleine Serie zu starten", erklärte Grammozis. Nachdem das nicht gelungen sei, müsse man "weitermachen und positiv bleiben, damit wir am nächsten Spieltag die drei Punkte hoffentlich holen." Einfach wird allerdings auch das nicht werden, da mit dem Rostocker Ostseestadion ein echter Hexenkessel auf S04 wartet.