Fall Vuskovic: Welche Folgen nun für Spieler und Verein drohen

Am Donnerstag teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit, dass die beantragte B-Probe von HSV-Verteidiger Mario Vuskovic ebenfalls positiv ausfiel. Der Verdacht des Dopings lastet somit weiterhin auf dem Abwehrspieler. Welche Folgen nun für Spieler und Verein drohen.
Kein Punktabzug für den HSV
Am 16. September wurde der 21-jährige Kroate bei bei einer Trainingskontrolle der Nationalen-Anti-Doping-Agentur (NADA) positiv auf das Dopingmittel Epo getestet. Dabei handelt es sich um ein Hormon, dass die Bildung roter Blutkörperchen fördert - je mehr davon vorhanden sind, umso größer ist Sauerstoffkapazität des Blutes. Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit im Bereich Ausdauer. Seitdem bestritt Vuskovic noch acht Zweitliga-Spiele mit dem Hamburger SV, in denen der Klub insgesamt 13 Zähler holte. Ein Punktabzug droht dem HSV jedoch aller Voraussicht nach nicht.
Wie auch der "NDR" berichtet, hat der DFB seine Regeln zur Spielwertung bei einem Verstoß gegen die Anti-Doping-Vorschriften schon vor sechs Jahren an die Bestimmungen des Weltverbands (FIFA) und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) angepasst - demnach drohen Strafen gegen einen Verein, wenn "dem Klub ein Verschulden nachgewiesen werden kann oder mehr als zwei Spieler der Mannschaft gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen haben".
Vuskovic droht eine jahrelange Sperre
Allerdings droht nun Vuskovic eine empfindliche Strafe. Unmittelbar nach dem 4:2-Sieg des HSV am 17. Spieltag, bei dem der Verteidiger nicht mitwirkte, wurde der positive Befund bekannt, woraufhin Vuskovic eine B-Probe beantragte. Diese bestätigte den Befunden, was nicht überraschend kommt - die A- und B-Proben stammen aus derselben Kontrolle. Vuskovic äußerte sich bislang nicht öffentlich, soll aber gegenüber dem DFB seine Unschuld beteuert haben. Bislang sprach der Deutsche Fußball-Bund eine vorläufige Sperre gegen den Verteidiger aus, eine endgültige Entscheidung wird nun folgen.
Laut DFB-Rechts- und Verfahrensordnung beträgt die Regelstrafe für Dopingdelikte insgesamt vier Jahre. Die Strafe kann reduziert werden, wenn dem Spieler kein Verschulden nachgewiesen werden kann. Darüber hinaus droht Vuskovic jedoch auch eine Strafe abseits des Fußballgeschäfts, denn die Staatsanwaltschaft ermittelt im Rahmen des Antidopinggesetzes gegen den 21-Jährigen. Der HSV reagiert verhalten. "Wir unterstützen Mario Vuskovic und die zuständigen Behörden bei der Aufklärung und stehen parallel dazu im engen Austausch mit der DFL und dem DFB", hieß es nach der A-Probe, nun wolle der Verein "in enger Abstimmung mit seinem Spieler und im Austausch mit dem DFB die nächsten Schritte prüfen und festlegen".