FCK-Trainer Schuster betont: "Sehen uns nicht als Top-Mannschaft"
Eine "Achterbahnfahrt", so Lautern-Coach Dirk Schuster, erlebte der 1. FC Kaiserslautern am Sonntagnachmittag beim späten 2:2-Punkterfolg beim VfL Osnabrück. Zwar war die Freude ob des Ausgleichs in der Nachspielzeit groß, doch war den Beteiligten ein kleines Fragezeichen aufgrund der Leistung anzumerken.
"Fast alles dabei"
Wer satte 34 Schüsse in Richtung des Tors des Gegners abgibt, zwei Elfmeter hat – und diese beide verschießt, kann sich schon fragen, warum am Ende nur ein Pünktchen in der Spieltags-Abrechnung steht. Genug Möglichkeiten, mit drei Punkten aus Osnabrück abzureisen, hatten die Lautrer allemal, doch sollte es an diesem Sonntagnachmittag lange Zeit einfach nicht sein. "Leider müssen wir heute über 'einen Punkt retten' reden. Es war ein hochverdienter Zähler, aber wir müssen vor dem Kasten konsequenter werden", bemängelte Julian Niehues gegenüber dem Fanportal "Der Betze Brennt".
Auch Ex-Osnabrücker Aaron Opoku befand, dass der FCK "insgesamt die besseren Chancen" gehabt habe. Dass am Ende überhaupt ein Punkt stand, war dabei Boris Tomiak zu verdanken, dessen abgefälschter Kopfball in der siebten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 in die Maschen flog. "Dass ich das 2:2 noch mache, ist natürlich ein absoluter Glücksmoment für mich, aber noch viel mehr für die Mannschaft", freute sich der Torschütze. Auch wenn das Remis "insgesamt fast schon zu wenig" sei. Dennoch gebe es ein "gutes Gefühl, dass man zumindest nicht mit leeren Händen nach Hause fährt, wenn man über 90 Minuten einen so hohen Aufwand betreibt."
Schwach vom Punkt
Dabei hätten die Lautrer vier bis fünf Tore machen müssen. So vergaben sowohl Kevin Kraus (15.) als auch Joker Terrance Boyd (90.+5.), der somit weiter auf sein erstes Saisontor wartet, ihre Elfmeter, die beide eher schwach geschossen waren. "Zwei verschossene Elfmeter sind dennoch ein persönliches Novum für mich. Aber ich möchte keine Schuldzuweisungen verteilen", war Trainer Schuster auf der Pressekonferenz wichtig. Die Aussage von Trainerkollege Schweinsteiger, der FCK sei ein "Top-Team" wollte er entsprechend nicht stehenlassen: "Wir sehen uns nicht als Top-Mannschaft. Wir haben schon noch ein paar Möglichkeiten, uns zu steigern. Es ärgert mich, wenn man ein Spiel wie heute so ein wenig billig her schenkt."
Alles schlecht war aber definitiv nicht. Gerade der unbedingte Wille, noch zum Ausgleich kommen zu wollen, dürfte die mitgereisten Fans imponiert haben. "Aufgeben ist keine Option. Das Einzige, was aufgegeben werden kann, ist ein Brief", formulierte Schuster plakativ. Auch Mittelfeldmann Niehues war am Ende "froh, ein weiteres Spiel ungeschlagen geblieben zu sein." Es war das sechste in Serie, das den FCK einen starken 6. Rang einbringt. Nach der "Achterbahnfahrt", wie Schuster sie empfand, gelte es nun, schnell herunterzufahren. Es warte, so Niehues, eine kurze Woche: "Am Freitag geht es gegen Hannover weiter." Dann vielleicht mit weniger Achterbahn und mehr Konsequenz.