FCK verkauft sich im Pokalfinale teuer: "Es war zum Greifen nah"

96 Minuten lang bot der 1. FC Kaiserslautern dem Deutschen Meister Bayer Leverkusen im Endspiel um den DFB-Pokal die Stirn, musste sich letztlich aber mit 0:1 geschlagen geben. Nach dem Spielende schwankte die Gefühlswelt der Akteure zwischen Enttäuschung und Stolz.

"Es tut mehr weh, als ich vor dem Spiel dachte"

Die Chance auf den ersten Pokaltriumph seit 1996 und den sensationellen Einzug in das internationale Geschäft war greifbar. Der Zweitligist verkaufte seine Haut sehr teuer und hätte den hoch favorisierten Gegner fast in die Verlängerung gezwungen. Dass es am Ende aber nicht gereicht hat, störte Trainer Friedhelm Funkel kaum. "Wir haben allen Grund zu feiern. Es war ein unglaubliches Gefühl, vor der Kurve bejubelt zu werden, in die Gesichter unserer Fans zu schauen" schwärmte Funkel über die Unterstützung der knapp 35.000 FCK-Anhänger im ausverkauften Berliner Olympiastadion.

Kapitän Jean Zimmer hingegen trauerte der verpassten Gelegenheit noch etwas länger nach: "Der Stolz über das Erreichte kommt wahrscheinlich erst die nächsten Tage, weil es zum Greifen nah war. Im Moment tut es mehr weh, als ich vor dem Spiel dachte." Das lag daran, dass die Teufel nach dem frühen Rückstand durch den fulminanten Treffer von Granit Xhaka nicht einbrachen und weiter leidenschaftlich dagegenhielten. Mit dem Platzverweis gegen Leverkusens Odilon Kossonou kurz vor der Halbzeit schien sich das Blatt in Richtung des Außenseiters zu wenden.

"Für jeden Spieler das Highlight der Karriere"

Trotz der Überzahl warfen die Pfälzer nicht alles nach vorne, agierten weiterhin mit Bedacht. "Auch gegen eine Mannschaft in Unterzahl ist es sehr schwer Fußball zu spielen, gerade wenn sie solche Weltklassespieler wie Leverkusen in den Reihen hat. Wenn dann einer erwartet, dass wir Druck machen und den Gegner an die Wand spielen müssen, dann hat er keine Ahnung vom Fußball", erklärte Funkel die kontrollierte Offensive seiner Mannschaft. Taktisch bemängelte er lediglich, dass es nicht gelang, die Seite häufiger zu wechseln. Ansonsten kann sich der FCK wenig vorwerfen lassen.

Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich hatte Ragnar Ache in der 62. Minute, als er aus großer Entfernung abzog und Bayers Torhüter Lukas Hradecky zu einer Glanzparade zwang. "Wenn wir das 1:1 gemacht hätten, dann wäre das Stadion mal kurz hoch geflogen und hätte uns den Rest des Spiels getragen. Aber dieser Moment ist leider ausgeblieben", meinte Ben Zolinski. So bleiben nur die Erinnerungen an einen großartigen Pokalabend mit einer beeindruckenden Kulisse. "Ich hatte durchgehend Gänsehaut. Es war so laut, ich habe kaum etwas gehört. Das hat so Bock gemacht. Die Fans können stolz sein, was sie abgeliefert haben. Dieses Endspiel war für jeden Spieler das Highlight der Karriere", stellte Jan Elvedi die Bedeutung dieser Finalteilnahme heraus.

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