FCN scheitert an sich selbst: "Das ist heute sehr bitter"

Der 1. FC Nürnberg bot dem Hamburger SV am Samstagnachmittag lange Zeit Paroli, konnte aber beste Chancen nicht nutzen, um sich für den beherzten Auftritt zu belohnen. Umso bitterer, dass am Ende gar keine Punkte auf der Habenseite standen, was die Beteiligten enttäuscht zurücklässt.

"Es ist Wahnsinn, dass du hier ohne eigenes Tor rausgehst"

"Wir wollten unseren Fans heute im letzten Spiel nochmal was zeigen. Und ich glaube, das ist uns gelungen." Aussagen wie diese hört man selten nach Niederlagen, doch wer das gestrige Spiel des FCN gesehen hat, dürfte den Worten von Kapitän Florian Hübner durchaus beipflichten. Die Clubberer stellten den derzeit ebenfalls schwankenden HSV vor einige Probleme und erspielten sich genügend Möglichkeiten, um das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Zweimal verhinderte das Torgestänge den Einschlag: Geis traf nur den Pfosten, Hayashi setzte einen Heber an die Latte.

"Wir haben viele Torchancen herausgespielt, leider kriegen wir den Ball nicht über die Linie. Es ist eigentlich Wahnsinn, dass du aus diesem Spiel ohne eigenes Tor rausgehst", beklagte Hübner. Und leider bewahrheitet sich in solchen Fällen oft die alte Fußball-Weisheit: wer die Tore vorne nicht macht, bekommt sie hinten rein. So war es Torjäger Robert Glatzel, der den Spielverlauf in der 80. Minute auf den Kopf stellte. "Wir wussten, dass Glatzel im Strafraum unglaublich gefährlich ist. Bis auf diese eine Situation, haben wir ihn wirklich gut verteidigt", meinte Trainer Cristian Fiel. Ähnlich sah es auch Abwehrmann Hübner: "Dass du den HSV nicht 90 Minuten ruhigstellen kannst, ist klar. Das 0:1 kann man sicher besser verteidigen."

"Ich kann den Jungs nicht allzu viel vorwerfen"

Von diesem Wirkungstreffer erholten sich die Nürnberger nicht mehr. Hübner: "Nach dem Gegentor haben wir nochmal alles nach vorne geworfen, das 0:2 ist dann auch egal. Insgesamt ist das heute sehr bitter.“ Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Aufwand und Ertrag in einem Missverhältnis stehen. Es fehlt einfach die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. "Wenn du ein Spiel gewinnen willst, musst du diese Chancen auch machen. Und der HSV hat diese eine Möglichkeit gemacht. Trotzdem kann ich den Jungs nicht allzu viel vorwerfen", resümierte Fiel, der gestern auf seinen besten Torschützen Can Uzun (6 Tore) wegen einer Leistenzerrung verzichten musste.

Einen besonderen, weil seltenen Startelfeinsatz hatte gestern Torhüter Carl Klaus, der den verletzten Stammkeeper Christian Mathenia vertrat. Das offene Spiel und der hochstehende Gegner kamen seinen Stärken entgegen. "Heute konnte ich häufig den Ball ins Mittelfeld geben, wo unsere Mittelfeldspieler viel Platz hatten und den Ball nach vorne treiben konnten." Bei den Gegentoren war er machtlos. Mit der dritten Heimniederlage in Folge bleibt Nürnberg auf Platz 10 und hat nach der Winterpause gleich ein wichtiges nächstes Heimspiel gegen Hansa Rostock vor der Brust.

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