Fiél fordert fußballerische Tugenden: "Sonst bekommen wir Probleme"
Zum Saisonstart holte der 1. FC Nürnberg erst einen glücklichen Punkt. Nun steht die 1. Runde im DFB-Pokal an. Wird der FC Oberneuland zum Aufbaugegner für die Elf vom Valznerweiher? Cheftrainer Cristian Fiél fordert seine Mannschaft zu den Grundtugenden des Fußballs auf.
"Dinge müssen kommen"
Mit knapp 1.500 Fans wird der 1. FC Nürnberg am Samstag (15:30 Uhr) in Bremen antreten und damit das Stadion des FC Oberneuland knapp zur Hälfte füllen. Der Fünftligist bereitet sich auf das ungleiche Duell vor - wenngleich das nicht einfach zu sein scheint. "Der Verein hat, glaube ich, ein paar Probleme", bewertete FCN-Coach Cristian Fiél aus der Ferne. "Viele Spieler sind weg, der Trainer ist weg. Aber eines ist klar: In diesem Spiel kannst du viel, viel gewinnen. Wenn uns das nicht bewusst ist, dass der Gegner mit der Einstellung auf den Platz gehen wird, dann können wir Probleme bekommen."
Nachdem die Nürnberger nur einen Punkt aus zwei Saisonspielen holten, ist der Wille zur Verbesserung groß. Unter der Woche habe Fiél mit seiner Mannschaft Dinge aufgearbeitet, die "noch nicht so gut waren, die einem aber wichtig sind". Dabei ging es auch um das Thema der Bereitschaft. "Ich verlange nicht, dass wir 14 Doppelpässe spielen ohne dabei einen Fehler zu machen, bevor wir ein Tor schießen", ordnete Fiél den Saisonstart ein. Aber er hatte in Sachen Laufbereitschaft klare Vorstellungen: "Dinge müssen kommen. Dafür musst du kein talentierter Spieler sein. Das sind Sachen, die jeder kann."
Sieben Spieler fallen aus
Wenn die Nürnberger den Ball nicht haben, dann soll gelten, dass "alle alles dafür tun, den Ball zurück zu erobern". Entsprechend war Fiél mit einer Teilleistung im Spiel gegen Hannover nicht zufrieden - und wechselte zur Pause bereits vierfach. "Wir können nicht mit fünf Spielern auf der letzten Linie stehen bleiben und hoffen, dass die Kollegen den Ball zurückholen", so Fiél ganz deutlich. Das habe er der Mannschaft in der Videoanalyse deutlich gemacht, wodurch eine Spieler auch eine neuen Blick auf das Verhalten ohne Ball gewonnen hätten.
So geht der FCN-Coach auch die Partie gegen Oberneuland an. "Alle wissen, dass im Pokal schon einiges passiert ist, womit man nicht gerechnet hat. Daher tun wir gut daran, hochkonzentriert in das Spiel zu gehen", forderte Fiél. Ob dann ein frühes oder spätes Tor entscheiden würde, sei unwichtig. "Es geht darum, weiterzukommen", so der Cheftrainer. Denn: "Kleinere Mannschaften wachsen über sich hinaus und stellen größeren ein Bein. Das ist einfach der DFB-Pokal." Erfahrungen machte Fiél selbst in dieser Hinsicht, denn mit Alemannia Aachen stand er als Zweitligist im Finale der Saison 2003/04.
Ohne Christopher Schindler (Kreuzbandriss), Joseph Hungbo (Knieverletzung), Jannik Hofmann (Schulterverletzung), Felix Lohkemper (Blessur), Mats Möller Daehli (Leistenbeschwerden), Erik Wekesser (Aufbautraining) und Florian Flick (Mittelfußbruch) will der Coach nun den ersten Schritt für Nürnberg gegen Oberneuland gehen.