Fortuna-Krise: Wieviel Zeit bleibt Frank Kramer?
Nach drei Spielen ohne Niederlage erwarteten eigentlich alle Verantwortlichen bei Fortuna Düsseldorf einen echten Befreiungsschlag gegen den SV Sandhausen. Was folgte war nicht nur eine 0:1-Niederlage der Rheinländern, sondern auch spielerisch ein weiterer Tiefpunkt einer bislang mehr als ernüchternden Spielzeit. Mit erst einem Sieg aus neun Ligaspielen steht die Fortuna auf Rang 16 und meilentweit hinter den eigenen Erwartungen. Nur eine Frage der Zeit also, bis auch in Düsseldorf die gewohnten Krisenabläufe beginnen und der Trainer in die Schusslinie geraten dürfte.
Eingewöhnungszeit wohl abgelaufen - Spielidee zündet nicht
Vor der Saison war von einer Gewöhnungszeit die Rede, die dem neuen Trainer Frank Kramer gegönnt werden sollte, um sein Team in die Spur zu führen. Fans und Verantwortliche respektieren seitdem diese Richtlinie und bewahren Ruhe. Nach dem kurzen Formhoch mit dem 3:0 gegen 1860 München und dem starken Auftritt in Bochum (1:1), dürften die enttäuschenden Auftritte in Karlsruhe (1:1) und zuletzt gegen Sandhausen (0:1) jedoch den Geduldsfaden erheblich gespannt haben. Eine Handschritt oder Spielidee bringt die Kramer-Elf jedenfalls nicht auf den Platz. Kopf- und ideenlos wirkte sie gegen Sandhausen, hatte keine Antwort auf den Rückstand und konnte bis zum Ende, selbst mit namhaften Offensivkräften wie Sercan Sararer, Didier Ya Konan, Joel Pohjanpalo und Mike van Duinen auf dem Platz, keinen echten Druck ausüben. Baldige Besserung ist so jedenfalls nicht zu erwarten.
Rückhalt Rensing bröckelt - Kaiserslautern vor der Brust
Bitter dabei, dass sogar bisherige Leistungsträger für Fehltritte sorgen. So patzte Keeper Michael Rensing entscheidend vor dem Gegentreffer gegen Sandhausen und besorgte so letztlich die Niederlage der Fortuna. Ausgerechnet Rensing, der in der bisherigen Saison mit starken Leistungen ein entscheidender Rückhalt war. Nächster Nackenschlag war dann die Verletzung von Axel Bellinghausen, der zuletzt zu den besten Feldspielern gehörte und nun mit Muskelfaserriss das nächste Spiel verpassen wird. Und das könnte entscheidend werden, denn sollte in Kaiserslautern (Fr. 18.30) keine Besserung eintreten, wird die Trainerfrage die logische Konsequenz sein. Und bei der anstehenden Länderspielpause hätte die Fortuna erfahrungsgemäß die Möglichkeit einen Nachfolger zu integrieren.