Frankfurt und Darmstadt trennen sich 1:1: König als Wachmacher

Durchatmen, erstmal durchatmen hieß es nach 92 intensiven Minuten in Frankfurt-Bornheim. Der heimische FSV und Darmstadt 98 holen jeweils einen Punkt und halten ihre Serien somit aufrecht: Frankfurt ist im Jahr 2015 noch ungeschlagen, die Lilien jetzt sogar ganze 15 Partien. Doch nach letzterem sah es in der ersten Hälfte noch gar nicht aus, der FSV war das klar bessere Team. Immer wieder fand die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann über den starken Vincenzo Grifo Lücken in den Darmstädter Reihen, Frankfurt zeigte teils schönen Kombinationsfußball. Mario Engels (15. Minute) und Timm Golley (42.) hatten die größten Möglichkeiten für die Gastgeber, die Darmstadts Offensive nicht zur Entfaltung kommen ließen, was zwei Gründe hatte:

FSV in der ersten Hälfte stark

Dominik Stroh-Engel holte sich früh seine insgesamt fünfte Gelbe Karte ab, „danach hat er sich nicht mehr zu einhundert Prozent in die Zweikämpfe getraut“, so Darmstadts Trainer Dirk Schuster. Stroh-Engel war im Prinzip komplett abgemeldet, doch Marcel Heller und Jan Rosenthal auf den Flügeln erging es nicht wesentlich besser. Lediglich zwei Standardsituationen brachten etwas Gefahr für das Frankfurter Tor: Romain Brégerie köpfte in der siebten Minute einen Eckball von Jerôme Gondorf direkt auf FSV-Torhüter Patrick Klandt, in der 37. Minute schoss Darmstadts Nummer acht dann einen Freistoß gut aufs Tor, doch letztendlich nicht stark genug, um wirklich Gefahr zu erzeugen.

Insgesamt eine sehr gute Leistung des FSV Frankfurt im ersten Durchgang, was auch Darmstadts Kapitän Aytac Sulu so sieht: „Der FSV hatte sehr viel Selbstvertrauen und eine gute Spielverlagerung. Das war schon ein großer Unterschied zur Hinrunde.“

Stark verbessert war auch der Auftritt der „Lilien“ in der zweiten Hälfte. Auf einmal war der vorher vermisste Zug zum Tor da, Darmstadt übte mehr und mehr Druck auf das gegnerische Tor aus. Ein Grund dafür war die Hereinnahme von Ronny König, der sich gegen die großen und körperlich präsenten FSV-Innenverteidiger Joan Oumari und Tom Beugelsdijk unbelastet besser behaupten konnte: Es war Königs bislang bester Auftritt im „Lilien“-Trikot, er gewann viele Kopfballduelle und leitete die Bälle gekonnt weiter.

Packendes Duell nach der Pause

So auch in der 61. Minute als er auf den sehr aktiven Jerôme Gondorf ablegte, der den Ball aus 20 Metern an die Latte drosch. Und es ging weiter mit dem Druck der „Lilien“, drei Minuten später hätte Marco Sailer aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen müssen, doch Patrick Klandt warf sich in den Ball. Im direkten Gegenzug bewies Frankfurt dann seine Kombinationsstärke, Grifo steckte im perfekten Moment durch zu Zlatko Dedic, der gekonnt zum Führungstreffer vollendete (65.). Bitter für Darmstadt, doch das Schuster-Team steckte nicht auf und kam in der 76. Minute zum verdienten Ausgleich. Christian Mathenias Abstoß leitete Jan Rosenthal geschickt weiter auf Jerôme Gondorf, der im Strafraum frei vor Klandt mit links einschoss und sich so für seine Leistung belohnte. Allerdings sah auch er seine fünfte Gelbe Karte und fehlt gegen Union Berlin.

Beide Mannschaften wollten nun den Sieg und gaben noch einmal alles. „Nach dem 1:1 war es ein offenes Spiel“, sagt „Lilien“-Linksverteidiger Fabian Holland, der sich mit dem starken Mario Engels ein packendes Duell nach dem anderen lieferte. Doch keinem Team sollte mehr der entscheidende Treffer gelingen.

Unterm Strich steht also ein intensives und interessantes Duell mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten vor einer stimmungsvollen Kulisse, was auch die Spieler so wahrnahmen: „Das war atemberaubend! Was die Fans heute wieder gezeigt haben, ist der Wahnsinn“, so Fabian Holland.

FOTO: Claus Krentscher

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