Fünfte Pleite in Folge: FCK droht Weihnachtsfest in Abstiegszone
Pokalspezialist 1. FC Kaiserslautern bekommt im Liga-Alltag keinen Boden unter die Füße. Nach dem Einzug ins Viertelfinale des Cup-Wettbewerbs geriet die wochenlange Talfahrt in der Liga durch die fünfte Pleite nacheinander mit 1:2 gegen Hertha BSC endgültig zum Sturzflug bis an die unterste Grenze zum Gefahrenbereich. Trotz des neuen Trainers Dimitrios Grammozis droht den "Roten Teufeln“ ein Weihnachtsfest in der Abstiegszone.
"Viele Dinge gesehen, die mir gefallen haben"
Ihre immer größere Not blendeten die Pfälzer nach der dritten Heimpleite in einem Punktspiel in Folge, bei der Torjäger Ragnar Ache entgegen vorheriger Prognosen doch verletzt passen musste, mit erstaunlicher Selbstsicherheit aus. "Wir haben aus dem Spiel wenig zugelassen. Ich habe viele Dinge gesehen, die mir gefallen haben“, meinte allen voran Grammozis auf der Pressekonferenz nach dem ernüchternden Kontrastprogramm zu seinem Debüt auf der FCK-Bank vier Tage zuvor im Pokal.
Der Nachfolger von Dirk Schuster setzte damit in den Katakomben des Fritz-Walter-Stadions bereits den Ton für die weiteren Reaktionen aus dem Lager der Gastgeber. "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht“, meinte Routinier Marlon Ritter ungeachtet der verspielten Pausenführung durch Blitz-Zugang Almamy Toure (16.) beim Fan-Portal "der-betze-brennt".
Auch Torhüter Julian Krahl ignorierte die längst greifbare Abstiegsgefahr bemerkenswert hartnäckig: "Wir haben viel von dem umgesetzt, was der Trainer wollte. Ich denke, es ist normal, dass wir nicht mit der ganz breiten Brust rumlaufen. Es läuft im Moment eben so, wir müssen uns dagegen stemmen.“
Platzverweis und "Eiertor" als Basis für Optimismus
Tatsächlich scheint die Zeit dafür wirklich gekommen. Im schlechtesten Fall benötigt der FCK zum Hinrunden-Abschluss am dritten Advent (17. Dezember) bei Abstiegskonkurrent Eintracht Braunschweig einen Sieg, um nicht auf dem Relegationsplatz überwintern zu müssen.
Grundlage für den Zweckoptimismus der Lauterer nach dem vierten Meisterschaftsspiel auf eigenem Platz in Serie ohne Sieg war der allseits dankbar aufgenommene Erklärungsansatz der Unterzahl durch die Rote Karte für Afeez Aremu (59.) zehn Minuten nach Berlins Ausgleich. "Das war schon der Knackpunkt“, erläuterte Abwehrroutinier Jan Elvedi beinahe wortgleich mit Grammozis die Auswirkungen des Platzverweises. Der Verteidiger mochte die insgesamt vierte Heimpleite der Saison denn auch nicht als weiteren Nackenschlag bewerten: "Das 2:1 für Berlin war ein Eiertor.“
Viele Hoffnungen für einen noch vergleichsweise ruhigen Jahreswechsel und einen Re-Start im neuen Jahr ruhen unterdessen schon auf Toure – nicht nur wegen seines ersten Tores im FCK-Dress. "Er strahlt Ruhe aus und tut uns auch im Spiel mit dem Ball gut“, lobte Elvedi seinen zur Pause wegen Wadenproblemen ausgewechseltem Nebenmann.
Toure selbst schien nach seinem insgesamt schon dritten Einsatz in der Anfangsformation bereits voll und ganz die Gelassenheit seines neuen Umfeldes im Umgang mit der alarmierenden Tabellensituation übernommen zu haben: "Wir müssen das Positive aus dem Spiel sehen und uns weiter verbessern. Ich hoffe, dass es in Braunschweig wieder anders aussieht.“