Fünf Gründe, warum Freiburg den direkten Wiederaufstieg schafft
Noch fünf Spieltage sind zu spielen, die Breisgauer des Sport-Club Freiburg stehen punktgleich mit RB Leipzig auf Rang 1 und haben ihr Schicksal selbst in der Hand. Die direkte Rückkehr in die Bundesliga – die längst nicht mehr so selbstverständlich ist wie früher – kann also gelingen – und das wird sie auch. Und zwar aus diesen fünf Gründen:
Das Selbstvertrauen
Fast schon beängstigend ist die Siegesserie der Mannschaft um Trainer Christian Streich. Nach einem holprigen Start in die Rückrunde gewann man nun zuletzt sage und schreibe acht Spiele am Stück. Das ist gleichbedeutend mit einem neuen Vereinsrekord. Wer solch einen Lauf hat, geht dann auch mit dem entsprechenden Selbstverständnis in die entscheidenden Spiele. Selbst Partien, in denen man zuletzt nicht so gut spielte, wurden in der Konsequenz knapp gewonnen – warum sollte sich das in den letzten Zügen der Spielzeit ändern?
Das Punktepolster
Nach den zwei überraschenden Niederlage des 1. FC Nürnberg an den letzten beiden Spieltagen sind die Franken nun sechs Punkte zurück. Das ist bei noch fünf offenen Spielen ein mächtiges Faustpfand. Selbst wenn die Clubberer alle Partien gewinnen sind sie darauf angewiesen, dass der SCF noch zweimal Federn lässt, zudem haben die Schwarzwälder das bessere Torverhältnis. Damit dürften bereits drei Siege zum direkten Wiederaufstieg reichen.
Die Offensive
Rein sportlich ist der bemerkenswerteste Aspekt am jüngsten Höhenflug, dass er quasi parallel mit der großen Ladehemmung von Torjäger Nils Petersen stattfindet. Der Goalgetter der Hinserie trifft längst nicht mehr so zuverlässig wie gewohnt und schleppt sich seit Februar mit kleineren und größeren Verletzungen durch – dem Teamerfolg tut dies keinen Abbruch. Standardspezialist Grifo oder Wintertransfer Niederlechner haben den Staffelstab übernommen, zuletzt traf gar Innenverteidiger Kempf doppelt. Die Mannschaft ist so völlig unausrechenbar und immer gefährlich.
Das Umfeld
Druck kennt man an der Schwarzwaldstraße nicht – zumindest nicht in dem Maße, wie es in Fußballmetropolen der Fall ist. Die Mannschaft kann in Ruhe arbeiten, das mediale Interesse ist wie gewohnt im Rahmen. Hektik ist den Badenern fremd. Zudem herrscht großes Vertrauen in die seriöse Arbeit der Verantwortlichen und der Erfolg wird wohlwollend zur Kenntnis genommen: „Alles kann, nichts muss – und es wird schon irgendwie werden“.
Der Trainer
Christian Streich kennt viele seiner Spieler seit Jahren und weiß genau, wie er mit ihnen in entscheidenden Phasen umgehen muss. Die Youngsters vertrauen ihm – sein Wort hat Gewicht. Zudem schafft der gelernte Pädagoge es immer wieder, den Fokus gezielt auf nicht-fußballerische Bereiche zu lenken und erreicht damit, dass das Spiel nicht wichtiger genommen wird als es ist. Die Akteure gehen dadurch gesund distanzierter und mit dankbarem Elan an die Sache.