Funkel und der Spaßfaktor: "Müssen hier Emotionen zeigen"

Zum Debüt holte Friedhelm Funkel einen Punkt mit dem 1. FC Kaiserslautern in Nürnberg. Nun steht die Premiere vor dem eigenen Publikum an - und zwar im Derby gegen den Karlsruher SC. Emotionen und Brisanz seien in diesem Duell am Samstag (13 Uhr) garantiert. Und trotzdem gab der 70-Jährige seiner Mannschaft vor allem eine Botschaft mit: Spaß zu haben.

"Das war Gänsehaut pur"

Als Spieler von Bayer 05 Uerdingen gab Friedhelm Funkel sein Debüt auf der Bielefelder Alm. Vor 15.000 Zuschauern wurde der 19-jährige Offensivspieler in der Schlussphase eingewechselt - und zwar im August 1973. Dass Funkel längst nicht zum alten Eisen gehört, bewies der neue Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern bereits in der Vorwoche. Zum Start unter Funkel gab es ein 1:1-Remis, sowie neue Eindrücke für den 70-Jährigen. "Ich habe mich relativ schnell an die Abläufe, die ich im Wesentlichen ja kenne, gewöhnt. Man macht aber heute mehr Videoanalysen als früher", erzählte der Coach nach dreijähriger Pause auf dem Trainerposten.

Eine Sache habe sich allerdings nicht verändert - und zwar das Publikum. Gerade auf dem Betzenberg. Beim Derby gegen den Karlsruher SC rechnete Funkel bereits mit ausverkauftem Haus. "Da möchte man manchmal selber noch auflaufen", schwärmte der Cheftrainer von den Fans. "Ich weiß noch, wie es früher war, als wir die Kellertreppe raufgegangen sind. Das war Gänsehaut pur, und das ist heute nicht anders. Es sind sogar noch mehr Zuschauer da." Jeder Gang auf den Rasen sei etwas besonderes, jede Unterstützung von den Rängen solle man schätzen. "Wir haben einen unglaublich geilen Job. Fußball macht Spaß", so Funkel.

Puchacz und Klement fehlen

Seiner Mannschaft rät der 70-Jährige, dass sie diesen Faktor aufnehmen soll. "Die sollen auf den Platz gehen und versuchen, gut und mit Spaß Fußball zu spielen. Ich mag das Wort 'Druck' nicht", entgegnete Funkel auf den Widerspruch zur gefährlichen Tabellenkonstellation, in der die Lautrer zum Punkten gezwungen sind. "Ob jetzt Karlsruhe, Rostock, Osnabrück oder Hannover. Das sind alles Spiele, die man erfolgreich gestalten kann, die man aber auch verlieren kann", ordnete Funkel ein. Wichtig sei, dass die Mannschaft - mit dem Zuspruch von 50.000 Zuschauern - alles in die Waagschale werfe. "Dann werden wir auch positive Ergebnisse erzielen."

Ohne Hendrick Zuck (Kreuzbandriss), Philipp Hercher (Hüftprobleme), Frank Ronstadt (Oberschenkelprobleme), Philipp Klement (muskuläre Probleme) und Tymoteusz Puchacz (Gelbsperre) war der Auftrag an die Spieler deutlich: "Wir müssen hier auf dem Betzenberg in unserem Stadion Emotionen zeigen, egal, in welcher Situation. Auch, wenn ich mal nur zum Einwurf kläre", forderte Funkel. Gleichzeitig sei aber auch ein kühler Kopf gefordert, denn die Partie in Nürnberg hatte ihre Lehren hinterlassen. "Das Trainerteam muss nicht alles vorgeben. Ich will flexible Spieler haben, die in Situationen erkennen, dass sie das machen oder das machen müssen. Dann macht man auch mal Fehler, aber man darf ihn halt nicht zwei oder drei Mal machen." In Kombination sollen die Schlüsse zu Funkels erfolgreichem Heim-Debüt auf dem Betzenberg führen.

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