"Fußball ist manchmal brutal": Dritte Niederlage in Folge für Hansa
Am vierten Spieltag grüßte Hansa noch von Platz zwei. Sechs Niederlagen aus den folgenden sieben Spielen später, ist die Kogge mittlerweile im Keller angekommen. Auch gegen Wiesbaden gab es für die Mecklenburger nichts zu holen, obwohl Rostock gerade im ersten Durchgang eine Vielzahl an Chancen hatte.
Viel Aufwand – aber kein Torerfolg
Die Statistiker verbuchten am Ende stolze 16 Torschüsse für Hansa Rostock. Darunter auch ein Elfmeter. Dennoch stand am Ende eine "Null" auf der Anzeigetafel unter dem Hansa Wappen. "Fußball ist manchmal brutal, das haben wir heute gesehen", stellte Trainer Alois Schwartz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel konsterniert fest, um anschließend eine alte Fußballweisheit hinterherzuschieben: "Fußball ist ein Ergebnissport, da wird am Ende abgerechnet. Du musst einfach vorne mal einen machen. Aber da sind wir einfach zu harmlos".
Insgesamt war der 56-Jährige aber mit der Leistung seiner Mannschaft weitestgehend einverstanden: "Ich denke, wir haben einen guten Auftritt gemacht. Vor allem in der ersten Halbzeit sind oft ins letzte Drittel gekommen und haben sehr viele Standards herausgespielt". Doch wie schon in der Vorwoche gegen Kiel ist es seinen Schützlingen nicht gelungen, aus diesen Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Selbst vom Elfmeterpunkt scheiterte Hansa: Wehen-Keeper Florian Stritzel parierte den halbgaren Versuch von Christian Kinsombi. "Dass wir auch noch den Elfer verschießen, ist symptomatisch", ärgerte sich Schwartz, "so haben wir Wehen wieder ein bisschen ins Spiel zurückgeholt."
Hansa steht nach spätem Nackenschlag mit leeren Händen da
Tatsächlich wurde Wehen in der Folge stärker und entwickelte insbesondere nach der Halbzeit eine Drangphase. "Die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit geht an Wehen, danach war es ein ausgeglichenes Spiel." Eigentlich hätte laut Schwartz alles auf ein Unentschieden hingedeutet, doch kurz vor Schluss kassierte Hansa einen Nackenschlag. Der zuvor gewohnt starke Kolke konnte einen verdeckten Schuss nur nach vorne abprallen lassen und war dann beim Abstauber des eingewechselten Ivan Prtaijns machtlos.
"Wenn es nicht läuft, kommt das noch dazu, dass du kurz vor Schluss so ein dummes Tor kassierst", haderte Schwartz. Eigentlich würde er sich "mal wieder so einen Luckey Punch" für seine Mannschaft wünschen. Um das zu erreichen, sei vor allem eines nötig: Harte Arbeit. "Wir müssen hart arbeiten und noch mehr dafür tun, um dann auch mal wieder auf die Siegerstraße zu kommen", gab Schwartz die Marschroute vor.
"Es war klar, dass es eine Saison gegen den Abstieg wird"
Durch die sechste Niederlage aus den vergangen sieben Spielen ist Hansa bis auf Platz 15 abgerutscht. Nach dem Schalker Sieg gegen Hannover beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch zwei Punkte. "Es war klar, dass es eine Saison gegen den Abstieg wird. Und darauf sind wir auch alle eingestellt", versuchte Damian Roßbach die Situation einzurodnen. Dennoch betonte auch der Verteidiger: "Aber trotzdem müssen wir uns jetzt an die eigene Nase fassen und uns am Riemen reißen."