Greuther Fürth nach Derbysieg wieder auf Kurs
Natürlich dürfte der Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth in bester Stimmung geendet haben. Derbysieg gegen den Lokalrivalen aus Nürnberg, dazu der erste Dreier seit dem ersten Spieltag - was will man mehr? Doch auch wenn das Kleeblatt spielerisch zu überzeugen wusste, den Gegner über weite Stecken im Griff hatte und sehenswerten Offensivfußball zeigte, dürfte die Leistung des Schiedsrichters einen faden Beigeschmack hinterlassen haben. Denn eigentlich hätten zwei Tore der Spielvereinigung nicht zählen dürfen. Nichts desto trotz steht Fürth nun mit acht Punkten aus sechs Spielen im Mittelfeld und scheint seinen Weg gefunden zu haben. Wohin dieser geht, ist jedoch noch nicht abzusehen.
Ruthenbeck beweist das richtige Händchen - Gjasula glänzt als Vorbereiter
Ein bisschen durfte sich Trainer Stefan Ruthenbeck auch selbst auf die Schulter klopfen. Seine beiden Joker Domi Kumbela und Sebastian Freis waren es, die in der Nachspielzeit den Siegtreffer herausspielten. Somit bewies er das richtige Näschen bei seinen Wechseln und durfte sich über einen glücklichen Sieg freuen. Spielerisch dürfte dem Coach jedoch vor allem die erste Hälfte zugesagt haben, als das Kleeblatt nach dem frühen Rückstand eine Vielzahl guter Chancen herausspielte und einzig im Abschluss erhebliche Mängel zeigte. Dass nach dem 2:1-Treffer im zweiten Durchgang sein Team jedoch das Heft des Handelns aus der Hand gab und am Ende mit etwas Pech wohl noch 2:3 verloren hätte, dürfte Ruthenbeck wenig gefallen haben. Dort müsste der Coach in der Nachbereitung des Derbys wohl den Hebel ansetzen. Im Offensivspiel jedoch glänzte einmal mehr Neuzugang Jürgen Gjasula. Den unberechtigten Freistoß vor dem 1:1 brachte er bereits stark nach innen, wo Goran Sukalo auf den Torschützen Veton Berisha ablegen konnte und nach dem Seitenwechsel das 2:1 von Tom Weilandt direkt vorbereiten. Bereits der vierte Assist von Gjasula, der somit erheblichen Anteil am Start der Fürther hat.
Achterbahnfahrt zum Start - Schweres Programm als Gradmesser
Ansonsten darf man die Kleeblätter bislang durchaus als Unkonstant bezeichnen. Dem guten Start mit einem 1:0 gegen den KSC und dem mehr als verdienten 2:2 bei RB Leipzig folgten Pleiten in St. Pauli und gegen den FSV Frankfurt. Mit dem engen 2:2 in Duisburg und dem glücklichen 3:2 im Derby sind die Franken zwar wieder auf Kurs, doch kann die Ruthenbeck-Elf noch nicht wirklich einordnen. Wie die Ergebnisse, schwankten auch die Leistungen der Akteure. Königstransfer Veton Berisha, zuletzt wiederholt frühzeitig ausgewechselt, konnte nun immerhin sein zweites Tor nachlegen und konnte so eventuell Selbstvertrauen tanken. Für die Ausrufezeichen sorgten bislang aber Andere. Neben Gjasula, wären da vor allem Sebastian Freis und Marco Stiepermann zu nennen. In der Hintermannschaft war Ruthenbeck in den ersten Wochen wiederholt zum Umbau gezwungen. Alleine auf den Außenpositionen bislang fünf verschiedene Spieler beginnen. Mit Zhi-Gin Lam und Johannes Wurtz sind zwei Rechtsverteidiger verletzt, wodurch zuletzt der selbst erst genesene Stephan Schröck einspringen musste. Kontinuität sieht anders aus. Wohin die Reise der Spielvereinigung nun führen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Dann stehen mit Union Berlin (A), Paderborn (H), Braunschweig (A), Bochum (H) und Freiburg (A) interessante Gegner an. Besonders die Heimpartie gegen die kriselnden Paderborner dürfte angesichts des harten Programms einige Wichtigkeit für die Fürther haben.