"Gucke im Hier und Jetzt": Urbig über Degradierung und Gerüchte
Jonas Urbig gehört in Deutschland zu den größten Torwarttalenten. Trotzdem wird "Effzeh"-Cheftrainer Gerhard Struber vorerst wieder auf Marvin Schwäbe im Kasten des 1. FC Köln setzen. Auf der Homepage des Vereins sprach der 21-Jährige über seine Situation - und über Gerüchte um einen Abgang.
"Natürlich habe ich mich geärgert"
Marvin Schwäbe wurde nach dem Abstieg im Sommer mit einem Wechsel in Verbindung gebracht, doch der passende Abnehmer für den 29-Jährigen ließ sich offenbar nicht finden. In der Folge wurde klar kommuniziert, dass Nachwuchskeeper Jonas Urbig die neue Nummer 1 in der Domstadt sein wird. Nach zehn Partien, in denen das Torwarttalent zwei Mal die Null hielt, kassierte der 1. FC Köln gleichzeitig auch 20 Gegentore. Zu viel für den Geschmack von Cheftrainer Gerhard Struber, der nun wieder auf Schwäbe setzt. Gleich im ersten Spiel sicherte der erfahrene Keeper einen 1:0-Sieg gegen Hertha BSC.
"Natürlich habe ich mich geärgert. Ich möchte immer spielen", kommentierte Urbig seine Degradierung nun auf der Homepage der Kölner. Der 21-Jährige zeigte sich ehrlich, nahm die Entscheidung aber auch sportlich auf: "Trotzdem entscheidet der Trainer, wer dann am Ende des Tages im Tor steht. Marvin hat es im Training auch gut gemacht. Deswegen habe ich es ihm gegönnt. Er hat ja zweieinhalb Jahre gute Leistungen hier in Köln gebracht." Trotzdem wird nun automatisch über die Zukunft von Urbig spekuliert. Bis 2026 ist der Keeper noch an die Kölner gebunden, doch die Gerüchteküche brodelte bereits in den letzten Wochen.
"FC wieder dahin zu führen, wo er hingehört"
So soll vor allem Bayer 04 Leverkusen an Urbig interessiert sein. Der amtierende Deutsche Meister sucht langfristig einen Nachfolger von Kapitän Lukas Hradecky, als eines der größten Torwarttalente in Deutschland gilt Urbig als Kandidat. "Es wurde ja schon viel geschrieben und ich wurde mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Ich gucke sehr gerne im Hier und Jetzt", äußerte sich Urbig verhalten zu den Gerüchten, die seine Person betreffen. Der Fokus des 21-Jährigen schien klar: "Meine Aufgabe liegt darin, gemeinsam mit der Mannschaft den FC wieder dahin zu führen, wo er hingehört – und das ist in die Bundesliga."
Urbig wurde von 2012 bis 2022 in der Torwartschule der Geißböcke ausgebildet. Daraufhin gelang ihm der Sprung aus der U19-Mannschaft in den Profikader, woraufhin er zunächst zum SSV Jahn Regensburg verliehen wurde. Dort debütierte er in der 2. Bundesliga, woraufhin er in der Folgesaison per Leihe zur SpVgg Greuther Fürth weiterzog und ebenfalls Stammspieler wurde. Mittlerweile wird Urbigs Marktwert auf rund vier Millionen Euro geschätzt, was ihn derzeit zum wertvollsten U21-Keeper in Deutschland macht.