"Gute Stimmung führt nicht zum Erfolg": Hürzeler gibt St. Pauli Feuer
In Kaiserslautern startete der FC St. Pauli vom Ergebnis her erfolgreich in die Saison. Gänzlich zufrieden war Cheftrainer Fabian Hürzeler nach dem 2:1-Sieg am Betzenberg nicht. Im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Samstag, 13 Uhr) fordert der Fußballlehrer mehr Intensität von seinem Team. Darunter darf auch mal die gute Stimmung leiden.
"Definitiv im Wettkampfmodus"
"Wenn ich sehe, wie wir als Mannschaft agiert haben, vor allem auch auf den Ausgleich reagiert haben, sind wir vom Kopf her definitiv im Wettkampfmodus", lobte Fabian Hürzeler seine Mannschaft knapp eine Woche nach dem Auftaktspiel in Lautern. Besagten Ausgleich steckten die Hamburger mit einem Siegtreffer vom Elfmeterpunkt (75.) letztendlich weg. Die drei Punkte wanderten auf das Konto der Kiezkicker, dessen Trainer aber nicht zufrieden war. "Von den fußballerischen Inhalten hätten wir durchaus besser spielen können, das haben wir auch in dieser Trainingswoche besprochen", so Hürzeler.
Der FC St. Pauli tritt in dieser Saison durchaus als Mitfavorit an. Unabhängig davon will der Cheftrainer die bestmögliche Leistung seines Teams auf dem Platz sehen. "Da verlange ich auch von meiner Mannschaft, dass wir einen Schritt nach vorne machen. Sowohl, was die Intensität gegen den Ball angeht als auch die Lösungen mit dem Ball", erklärt der 30-Jährige vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das Teamgefüge am Millerntor soll helfen, um die Herausforderung zu meistern. "Wichtig ist für mich, wie die Intensität im Training und die Teamgemeinschaft ist. Die Atmosphäre ist entscheidend", betont Hürzeler.
"Einfach eine abgezockte Mannschaft"
Aus dieser Vorgabe resultiert nicht nur gute Laune auf dem Rasen, wie der Coach ebenso einblicken lässt. "Da kann es im Training dann auch mal vorkommen, dass die Stimmung nicht so gut ist, weil man sich gegenseitig kritisiert und offen die Meinung sagt", gibt Hürzeler offen zu. Das ist aber auch von ihm so gewünscht: "Genau das ist mir auch wichtig, weil nur eine gute Stimmung führt nicht zum Erfolg." Der Konkurrenzkampf, der die einzelnen Akteure zu Höchstleistungen treibt, ist bei den Kiezkickern riesig. So steht beispielsweise noch eine Entscheidung aus, ob Oladapo Afolayan dieses Mal für Connor Metcalfe starten wird.
"Connor Metcalfe hat eine Trainingseinheit verpasst. Dapo Afolayan trainiert sehr gut und hat die Kleinigkeiten auskuriert und ist bei hundert Prozent", stellte Hürzeler in Aussicht. "Wer dann am Wochenende spielt, das werden wir im Trainerteam diskutieren und die nächsten Trainingseinflüsse noch mit einbeziehen, am Ende wird es dann auch wieder ein Bauchgefühl von mir sein und wir schauen natürlich auch, was zu Düsseldorf passt." Denn die Fortuna sei ein reifes Team, was man schon beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC gesehen habe. "Sie sind einfach eine abgezockte Mannschaft. Es wird für uns deshalb eine große Herausforderung hier zuhause am Millerntor", so Hürzeler. Auch Kapitän Jackson Irvine, der in zwei Trainingseinheiten pausieren musste, soll im Mittelfeld wieder den Matchplan dirigieren.