Halbfinale! Stolpert Leverkusen ausgerechnet gegen Düsseldorf?
Fortuna Düsseldorf hat das Spiel der Spiele vor der Brust und will am Mittwochabend (20:45 Uhr) bei Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen ins Pokalfinale. Kann das Team von Cheftrainer Daniel Thioune den designierten Meister als erste Mannschaft in dieser Saison schlagen?
"39 Mannschaften haben es nicht geschafft"
Vergangenes Wochenende gratulierte Bayern-Cheftrainer Thomas Tuchel den Leverkusenern bereits vorzeitig zur Meisterschaft. Tatsächlich ist die Werkself knapp davor - und tanzt dank des DFB-Pokals und der Europa League sogar noch auf drei Hochzeiten. Ausgerechnet Fortuna Düsseldorf möchte nun zum Spielverderber für den Top-Favoriten werden. "Gegen Leverkusen kann man sicherlich mal verlieren, muss man aber nicht", zeigte sich F95-Coach Daniel Thioune angriffslustig. Fakt ist, dass die Fortuna gleichermaßen ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen will. Trotz größtmöglicher Herausforderung.
"In ganz Fußball-Deutschland schauen wir mit viel Respekt nach Leverkusen, was da in den letzten Monaten passiert ist. Seitdem Xabi Alonso da ist", zeigte sich auch Thioune von der Entwicklung der Werkself beeindruckt. Aber: "Halbfinalist im DFB-Pokal zu sein, passt auch auf keinen Briefbogen." Der Traum vom Finale und vom Pokalsieg lebt, das Halbfinale sei eine einfache Tatsache. Dazu müsste es Düsseldorf aber besser machen, als andere: "39 Mannschaften haben es nicht geschafft, sie zu besiegen. Wir müssen gucken, dass wir unseren eigenen Weg finden. Die anderen hatten offenbar nicht den richtigen oder besten Weg, um als Sieger vom Platz zu gehen."
"Einfach bei uns bleiben"
Dass die individuelle Qualität der Leverkusener höher als die der Düsseldorfer sein wird, daraus machte Thioune keinen Hehl. Trotzdem habe der F95-Coach einen Plan. "Ich will einen Pokal-Fight, weil es eine Riesenmöglichkeit für uns ist. Eine grundsätzliche Idee haben wir, aber das haben viele Mannschaften", so der Cheftrainer. Abhängig sei die Umsetzung des Plans auch von der Leistung der Leverkusener, denn Bayer wird in Thiounes Augen das Heft des Handelns in der Hand behalten. "So ehrlich müssen wir sein", erklärte Thioune. "Normalerweise sage ich, dass wir von zehn Spielen wahrscheinlich neun verlieren würden. Aktuell würde ich sagen, dass wir 99 von 100 Spielen verlieren."
Und trotzdem sei eine Chance da, um das Unmögliche möglich zu machen. Thioune und seine Mannschaft seien die besten Beispiele, weshalb Wahrscheinlichkeiten keine Rolle spielen. "Überhaupt Fußballprofi zu werden, da ist die Chance noch geringer. Dann noch einer von 36 Profi-Trainern zu sein, ist noch weniger", zählte Thioune auf - und trotzdem ist der 49-Jährige da, wo er sich mit seiner Mannschaft hingeführt hat. Abgesehen von Nicolas Gavory (muskuläre Probleme) und King Manu (Entzündung im Knie) stehen Thioune alle Spieler zur Verfügung, sodass vor dem Spiel der Saison auch Härtefallentscheidungen anstehen. Wichtig blieb für Thioune: "Wir müssen bei uns bleiben. Wir wollen nichts besonderes machen, uns nicht selbst überhöhen. Einfach bei uns bleiben." Auch gegen Leverkusen.