Hamburg: CAS-Verhandlung im "Dopingfall Vuskovic" im Mai
Der mit Spannung erwartete Einspruch im "Fall Mario Vuskovic“ vom Hamburger SV beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gegen seine Dopingsperre wird im Mai in Lausanne verhandelt. Der CAS setzte fast ein Jahr nach dem Urteil des DFB-Sportgerichtes für Anhörung und Beweisaufnahme letztinstanzliche Termine am 14. und 15. Mai an.
Von Freispruch bis Vier-Jahres-Sperre alles möglich
Für Vuskovic, der seit Beginn der Affäre seine Unschuld beteuert, steht bei der Neubewertung eines positiven Epo-Dopingtests aus dem Herbst 20122 viel auf dem Spiel. Zusammen mit dem HSV hofft der vom DFB bis November 2024 gesperrte Innenverteidiger wegen Mängel im Analyseverfahren auf einen Freispruch. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und die nationale Anti-Doping-Agentur NADA wollen mit ihren Berufungen die Verhängung einer Vier-Jahres-Sperren erreichen, nachdem das DFB-Sportgericht vor dem Hintergrund von Zweifeln an Vuskovics Schuld den Kroaten als Ersttäter nur für zwei Jahre sperrte.
"Der Fall kann nur in einem Freispruch oder einer Vierjahressperre enden. Ich würde erwarten, dass der CAS zu einer anderen Wertung kommt als das DFB-Sportgericht“, zitierte die Bild-Zeitung Aussagen des bekannten Sportrechtlers Horst Kletke in der Hamburger Morgenpost. Der Jurist sagte zudem die Verkündung einer CAS-Entscheidung innerhalb von zwei bis sechs Wochen nach den Gerichtsterminen voraus, schloss jedoch abweichende Zeiträume für die Beschlussfassung nicht aus.
Bedeutung für weltweiten Anti-Doping-Kampf
Ein Freispruch für Vuskovic würde außer die Rückkehr des Abwehrspielers ins Hamburger Team auch einen Präzedenzfall im weltweiten Kampf gegen Doping bedeuten und zudem das angewandte Analyseverfahren für die Zukunft untauglich erscheinen lassen. Bereits nach vergleichbaren Verfahren gesperrte Sportler dürften nachträglich gegen ihre Sperren klagen und vor Zivilgerichten Schadenersatz verlangen.
Sollte allerdings die Sperre des 22-Jährigen um nochmals zwei Jahre auf die für Dopingvergehen übliche Dauer von vier Jahren ausgedehnt werden, müsste Vuskovic trotz aller bisherigen Unterstützung durch den HSV die Kündigung seines noch bis 2025 laufenden Vertrags bei den Hanseaten fürchten. Außerdem wäre eine Fortsetzung seiner Laufbahn erst ab Herbst 2026 zumindest fraglich.