Hamburger Gipfel-Derby: Kiezkicker sollen "fühlen, etwas zu entfachen"
Trotz taktischer Leitplanken will der FC St. Pauli das Gipfel-Derby am Freitag gegen Verfolger Hamburger SV über Emotionen für sich entscheiden. Einen Favoriten sieht St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler ungeachtet der Tabellenführung seiner Mannschaft nicht.
"Momentum durch Mentalität erarbeiten“
Die Kiez-Kicker haben am heimischen Millerntor "definitiv einen Vorteil“, meinte Hürzeler auf der Spieltagspressekonferenz. Dafür wiederum siegt der Coach seine Spieler in der Bringschuld: „Wir müssen unseren Fans etwas geben, dann können wir fühlen, etwas zu entfachen.“
Das Resultat wäre nicht nur atmosphärisch nützlich, führte Hürzeler weiter aus: "Wichtig wird sein, dass wir das Momentum auf unsere Seite ziehen, aber das fliegt uns nicht zu, das müssen wir uns durch Mentalität erarbeiten.“
Zugleich soll sein Team im mutmaßlichen Hexenkessel kühlen Kopf bewahren. "Man merkt ja, dass es vor dem Derby mehr kribbelt und eine andere Anspannung über der Stadt liegt. Trotz des maximalen Drucks aber ist unsere Herausforderung, unser Spiel auf den Platz zu bringen“, beschrieb Hürzeler seine Erwartungen.
Kritik an "larifari“ Spielweise in Rostock
Dazu gehören auch Lehren aus dem mitunter vogelwilden Auftritt seiner Mannschaft in der Schlussphase der Derby-Generalprobe am vergangenen Wochenende beim 3:2-Sieg in ähnlicher hitziger Atmosphäre bei Hansa Rostock. "Da haben wir Konsequenz missen lassen, da wurden wir sehr larifari, weil jeder mal offensiv glänzen wollte“, monierte Hürzeler und schrieb seinen Stars in Stammbuch: "So funktioniert es nicht.“
Bei aller Brisanz erinnerte Hürzeler auch an den relativen Stellenwert des Duells für das übergeordnete Ziel Aufstieg: "Wir wollen die Stadtmeisterschaft nach der Niederlage in der vorigen Rückrunde zurückholen und sind uns der Bedeutung des Spiels bewusst, aber wir haben sportliche Ambitionen, und deswegen kann Konstanz gegen vermeintlich kleinere Mannschaften noch wichtiger sein, weil es gegen den großen HSV auch nur drei Punkte gibt.“