Hannover 96 macht weiter Millionen-Verluste
Nach einem enttäuschenden 13. Platz in der Vorsaison geht Hannover 96 nun in die dritte Zweitliga-Saison in Folge. Nicht nur auf, auch neben dem Platz läuft es für die Niedersachsen nicht gut. Wie Klub-Boss Martin Kind sagte, werden auch in den kommenden Monaten Millionen-Verluste eingefahren.
40 Millionen Euro Schulden
Die bald startende Spielzeit mit eingerechnet haben die 96er vier der vergangenen sechs Jahre in der 2. Bundesliga verbracht, hatten so dementsprechend wesentlich weniger Einnahmen als es in der ersten Liga der Fall wäre. Trotz eines eingeschlagenen Sparkurses werde der Verein die letzte Saison "mit elf Millionen Verlust abschließen", gab Kind laut "Bild" am Mittwoch bei der Vorstellung von Sportchef Marcus Mann zu. "Für die geplante Saison liegen wir mindestens noch mal bei acht Millionen", sagte er. "Da gibt es vom Grundsatz erst mal kein Geld." Der Schuldenberg könnte somit auf rund 40 Millionen Euro anwachsen.
Noch immer kein neuer Hauptsponsor
Zudem sind weitere Einnahmequellen aktuell unsicher. So läuft beispielsweise Ende Juni der Vertrag mit Hauptsponsor "Heinz von Heiden" aus. Bald ist die Trikotbrust der Spieler leer. Ein neuer Geldgeber ist nach über zwölf Monaten Suche noch immer nicht da. "Es wird jemand draufstehen", versprach Kind. "Ob es nächste Woche ist, weiß ich nicht, aber zur neuen Saison." Man sei "relativ weit" mit einem neuen Vertragspartner. Für die in etwas mehr als vier Wochen startende Saison rechnen die Niedersachsen im Schnitt mit 34.000 Zuschauern. Angesichts des noch nicht immer überstanden Corona-Viruses eine optimistische Zahl. "Das war meine persönliche Hoffnung, die nicht gestützt ist", so Kind. Im Moment müsse man davon ausgehen, "dass wir weiter ohne Zuschauer spielen werden. Aber aufgrund der Entwicklung denke ich, dass wir mit Zuschauern rechnen können. Ich persönlich hoffe, dass wir mit 50 Prozent Auslastung starten und dann steigern können". Bei einem halb vollen Stadion wären 25.000 Zuschauer in der HDI-Arena. Immerhin 9.000 weniger als erhofft.
Keine Anfragen für Spieler
Der schnellste Weg, um an frisches Geld zu kommen, wäre der Verkauf von Spielern. Doch auch da gibt es keine guten Nachrichten. Anfragen anderer Vereine gäbe es nicht, teilte Sportchef Mann mit. Gut verdienende Verkaufskandidaten würden somit bleiben. "Die Spieler haben laufende Verträge, die akzeptiert werden. Spieler, die hier sind, werden behandelt, wie jeder andere auch. Und wir werden versuchen, das Bestmögliche rauszuholen."