Hannover: Marcus Mann appelliert an die Widerstandsfähigkeit
Nein, die Stimmung bei 96 rund ums Trainingslager im österreichischen Lenzing ist nicht gerade positiv. Nun ging Sportchef Mann das Lamentieren zu weit. Der 39-Jährige wandte sich mit einem deutlichen Apell an seine Schützlinge.
Viele Widerstände im Trainingslager
Da wäre ein welliger Trainingsplatz in Lenzing, der zudem ein Stück zu klein ist, um den Fifa-Regularien zu entsprechen. Auch der duftvolle Dünger des benachbarten Landwirts stieß den Spielern sauer auf.
Das Testspiel am gestrigen Mittwoch war ebenfalls mit Widrigkeiten behaftet. Da ein heftiges Unwetter den eigentlich angedachten Platz in Lenzing unbespielbar gemacht hatte, musste die Partie kurzfristig ins angrenzende Saalfelden verlegt werden. Doch auch dort machten Wind und Regen eine längere Spielunterbrechung nötig.
Und schließlich gab es ein böses an Foul an Youngster Nicolo Tresoldi, das Trainer Stefan Leitl erzürnte. Weil sich dann auch noch der junge Unterhachinger Trainer Marc Unterberger uneinsichtig zeigte, sah sich Leitl nach dem Spiel zu deutlichen Aussagen hingerissen: "Beide Mannschaften wollten gewinnen. Emotionen gehören dazu. Aber er ist ein junger Trainerkollege. Man muss schon vorsichtig sein, welche Äußerungen man trifft, gerade wenn so ein Foulspiel passiert."
"Wir müssen lernen, mit Widrigkeiten umzugehen"
Viele Widerstände also für ein Trainingslager. Der Umgang mit diesen missfiel Sportdirekter Marcus Mann allerdings gewaltig. Deswegen sah er sich zu entsprechend klaren Worten genötigt: "Wir müssen lernen, mit Widrigkeiten umzugehen und gegen unvorgesehene Dinge eine Lösung zu finden. Da haben wir Verbesserungspotenzial."
Die Wurzel dieses Appels dürfte sogar noch tiefer liegen. Denn auch in der vergangenen Saison war es keine Seltenheit, dass sich die 96er von ungeahnten Widerständen aus der Bahn werfen ließen. Vor allem beim 1:6 gegen den Hamburger SV waren die Rothemden nach einem ordentlichen Beginn durch ein unglückliches Gegentor aus der Bahn geworfen worden und anschließend gehörig unter die Räder gekommen. Ein sich widerholenden Muster.
Gegen Unterhaching machten die Leitl-Schützlinge dann bereits den ersten Schritt. Trotz der widrigen Umstände inklusive eines langen Rückstandes rannten sie weiter an und egalisierten schließlich ein 0:2. Doppeltorschütze für 96: Der zuvor böse gefoulte Nicolo Tresoldi!