Hansa beendet Durststrecke: "Schritt nach vorne, was Leistung betrifft"
Ein Punktgewinn gegen Hertha BSC bewahrt den F.C. Hansa Rostock vor dem Abstiegs-Relegationsplatz. Wichtiger für Alois Schwartz war jedoch die Leistung seiner Mannschaft auf dem Rasen. Aufgrund der kriselnden Lage und der Anstrengung der vergangenen Tage war der Cheftrainer vom Auftritt der Ostseestädter durchaus beeindruckt.
"Das war die Basis"
Die Hansa-Kogge war gut in die Saison gestartet. Dann folgten jedoch sechs Niederlagen in sieben Liga-Spielen - und dazu das bittere Pokal-Aus in Nürnberg, das die Rostocker am vergangenen Mittwoch in der Verlängerung kassierten. Die Stimmung vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC war entsprechend angeschlagen, doch die Ostseestädter erkämpften sich den ersten Punktgewinn seit September. "Das Unentschieden geht in Ordnung", fand Cheftrainer Alois Schwartz nach dem torlosen Remis gegen den Hauptstadtklub. Angesichts der Umstände eine Wohltat.
"Wir hatten natürlich auch 120 Minuten in den Knochen, und es ist auch keine einfache Situation gerade", fasste der Cheftrainer zusammen. "Dafür haben wir ein sehr, sehr gutes Heimspiel gehabt. Die Mannschaft hat alles abgerufen, die letzten Körner herausgeholt." In erster Linie spiegelte sich der Einsatzwille in der Defensivarbeit wider. Zum dritten Mal in dieser Saison konnte die Kogge den eigenen Kasten sauber halten. "Es freut mich, dass wir hinten keinen gekriegt haben. Dass hinten mal wieder die Null stand. Das war die Basis, die wir uns legen wollten", so Schwartz. Vergolden konnte Hansa die gute Abwehrleistung jedoch nicht mit einem eigenen Treffer.
Sorgen um Strauß
In der Offensive trat Rostock nicht entscheidend in Erscheinung. Zwar sei das "ein oder andere Umschaltspiel" ganz gut gewesen, zudem habe man sich Halbchancen herausgespielt. Doch vor dem Tor passierte letztendlich nicht viel. "Wenn man etwas vielleicht glücklich nutzt, dann kannst du das Spiel gewinnen. Wenn der Gegner diese Gelegenheit nutzt, wie mit dem Pfostenschuss, dann kann er das Spiel gewinnen", erinnerte Schwartz zugleich daran, dass der Lucky-Punch auf beiden Seiten möglich gewesen wäre. Entsprechend war konnte der Hansa-Coach mit dem Punktgewinn leben - zumal der Zähler gegen Hertha dazu führt, dass Rostock über dem Strich bleibt.
Denn mit 13 Punkten steht die Hansa-Kogge auf Rang 14. Eine Genugtuung für den Kopf? "Das spielt für mich keine Rolle. Am 34. Spieltag wird abgerechnet und nicht heute", wollte sich Schwartz gar nicht auf die Tabellensituation beschränken. "Für mich war wichtig, dass man nach etwas längerer Durststrecke wieder etwas Zählbares mitnimmt und belohnt wird für die Arbeit, die man leistet. Zumindest teilweise belohnt. Das sollte wieder mehr Selbstvertrauen geben." Denn auch die Rostocker Mannschaft findet immer mehr zusammen, sodass Schwartz durchaus zufrieden von einem "kleineren oder größeren Schritt nach vorne" spricht, was "die Leistung betrifft". Sorgen machen sich die Rostocker derweil um John-Patrick Strauß, der verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Eine Problematik an der Wade oder der Achillessehne sei nicht ausgeschlossen.