Hansa will Krise beenden: "Wir müssen uns dagegen stemmen"
Mit dem Ballast von drei Niederlagen in Folge reist Hansa Rostock zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal nach Nürnberg. Im Duell mit dem Ligakonkurrenten soll unbedingt ein Erfolgserlebnis her, um die sportliche Durststrecke zu beenden und die Kritik am Trainer zu entschärfen.
"Müssen uns in den entscheidenden Dritteln steigern"
Nach der späten Niederlage bei Aufsteiger Wehen Wiesbaden herrscht Krisenstimmung an der Ostsee. In der Pressekonferenz vor dem morgigen Pokalspiel attestierte Trainer Alois Schwartz seiner Mannschaft zwar ein "ganz ordentliches Auswärtsspiel", haderte aber mit den vergebenen Chancen. "Wir bekommen zwei Geschenke, die nehmen wir überhaupt nicht an. Normalerweise gehen wir da in Führung, aber zurzeit läuft alles ein bisschen dagegen."
Trotz der aktuellen Negativserie ist der Fußballlehrer mit den Leistungen seiner Schützlinge nicht unzufrieden. "Laufbereitschaft, Sprints, Zweikämpfe, Aggressivität ist alles da. Wir haben eine gute Kompaktheit, wir lassen eigentlich wenig zu. Wir müssen uns in den entscheidenden Dritteln hinten und vorne steigern." Dabei sieht er die vordergründigen Probleme eher im Torabschluss, als in der Verteidigung. "Wir stehen bei den Gegentoren ordentlich da, sind aber vorne einfach zu harmlos."
"Wichtig ist, dass wir im Fokus bleiben"
Vielleicht könnte der 1. FC Nürnberg der passende Gegner sein, um den Bock umzustoßen. Immerhin hat der FCH in den letzten Duellen mit den Clubberern gute Erfahrungen gesammelt. Am vorletzten Spieltag der Vorsaison gelang im Max-Morlock-Stadion, wo die morgige Partie um 20:45 Uhr angepfiffen wird, mit einem 0:0 der letzte Schritt zum Klassenerhalt und zum Auftakt der laufenden Spielzeit siegte die Kogge 2:0 vor heimischer Kulisse. Dazu kommt der Pokalcharakter, den auch Schwartz als Chance sieht. "Es ist ein Spiel, es ist alles möglich und vielleicht können wir da mal den Kopf freikriegen und ein positives Ergebnis mitnehmen."
Auf personeller Seite muss der Coach weiterhin auf Lukas Scherff (Trainingsrückstand) und Simon Rhein (Probleme in der Muskulatur) verzichten. Sarpreet Singh und Nico Neidhart haben hingegen am Montag mit dem Team trainiert und werden wahrscheinlich mit im Flieger sitzen. Auch Oliver Hüsing, der erstmals seit Anfang August wieder zum Kader gehörte, könnte eine Option sein. "Ich bin froh, dass er zurück ist und seine Erfahrung einbringen kann. Er ist ganz wichtiger Spieler für uns", betonte Schwartz.
Über die aufkommende Trainerdiskussion nach sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen macht sich der erfahrene Übungsleiter nicht viele Gedanken. "Dass es Kritik gibt, wenn es nicht läuft, ist normal. Ich mache meine Arbeit, ich mache das, was ich beeinflussen kann. Wichtig ist, dass wir im Fokus bleiben, dass wir wissen, was wir können." Eine gute Portion Selbstvertrauen und Widerstandkraft wird nötig sein, um in Nürnberg das Tal zu verlassen und die nächste Pokalrunde zu erreichen.