Hengen erklärt das Schuster-Aus: "Stagnation ist Rückschritt"

Am Mittwochabend wurde einstimmig beschlossen, dass die Reise des 1. FC Kaiserslautern ohne Cheftrainer Dirk Schuster weitergehen wird. Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen erklärte das Aus des 55-Jährigen, der sich dankbar von den Fans verabschiedete. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

"Hatten das Gefühl, etwas tun zu müssen"

Gemeinsam mit dem Beirat entschied sich Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen schon am Vorabend für eine Trennung von Dirk Schuster, die am heutigen Donnerstag dann offiziell kommuniziert wurde. Für viele Beobachter kam der Schritt überraschend, schien der FCK doch zuletzt auf Kurs zum anvisierten Ziel - einem Mittelfeldplatz in der Tabelle - zu sein. Doch hinter der Freistellung von Schuster steckt mehr. "Vor einem Jahr wären wir mit der jetzigen Bilanz zufrieden gewesen", erklärte Hengen im Gespräch mit "der-betze-brennt". Ausschlaggebend sei demnach der fehlende Fortschritt.

"Wir sind im Leistungssport und wollten uns weiterentwickeln, auch in punkto Spielidee. Stagnation ist Rückschritt", stellte Hengen klar. "Wir sehen die Ergebnisse und wir sehen, wie sie zustande kommen. Gerade nach dem Spiel am Wochenende (0:3 gegen Kiel; Anm. d. Red.) hatten wir das Gefühl, etwas tun zu müssen. Wir hatten gehofft, dass wir besser aus der Länderspielpause rauskommen." Bei den Roten Teufel sei die Leidenschaft ein großer Punkt in der Fußball-Philosophie, doch davon hätte Hengen zuletzt zu wenig gespürt. "Wir haben eine Mannschaft gesehen, die nicht als Mannschaft auftritt - das war zusammen mit der Gesamtentwicklung im Kalenderjahr 2023 der ausschlaggebende Punkt", so der Sportchef abschließend. Nach 53 Pflichtspielen war somit Schluss an der Seitenlinie für Schuster.

Anforderung an Nachfolger klar

Einen Nachfolger hat der FCK noch nicht präsentiert. In der Gerüchteküche wurden Michael Wimmer (Austria Wien) und Enrico Maaßen (zuletzt FC Augsburg) mit den Roten Teufeln in Verbindung gebracht. Beim Spiel in Magdeburg (Samstag, 13:30 Uhr) wird jedoch das verbliebene Trainerteam, bestehend aus Niklas Martin, Oliver Schäfer, Andreas Clauß sowie Videoanalyst Marvin Manske und Team-Manager Florian Dick, die Mannschaft leiten. Hengen will sich die nötige Zeit nehmen, um einen neuen Cheftrainer zu installieren - doch das Profil ist klar: "Auf dem Betzenberg brauchst du Emotionalität, Leidenschaft. Du musst eine Philosophie mitbringen, die aber auch zum Verein passt. Unser dieses Jahr angeschobenes System mit einer Dreierkette ist sicherlich etwas anspruchsvoller, aber das wollen wir weiter vorantreiben."

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