Hengen zieht FCK-Bilanz: "Name erscheint wieder in schönerem Licht"
Der Klassenerhalt ist für den 1. FC Kaiserslautern zum Greifen nahe. Entsprechend wird Thomas Hengen eine frühe Planungssicherheit für die kommende Saison erhalten. Der Sport-Geschäftsführer spürt, dass der Name der Roten Teufel aufgrund der sportlichen Erfolge wieder in besserem Licht erscheint. Diese positive Entwicklung gilt es weiter voranzutreiben, findet der 48-Jährige.
"Keine Luftschlösser bauen"
Seit 24 Monaten ist Thomas Hengen als Sport-Geschäftsführer beim FCK im Amt. In dieser Zeit führte der DFB-Pokalsieger von 1996 die Mannschaft mit seiner Planung vom Abstiegskampf in der 3. Liga zum nahezu perfekten Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. "Dass wir so früh Planungssicherheit haben, ist total ungewöhnlich hier. Es macht natürlich mehr Spaß, die Dinge jetzt schon", blickt der 48-Jährige im Gespräch mit dem "SWR" auf die vergangenen Jahre zurück. Machtkämpfe sorgten für Chaos auf dem Betzenberg. Das Image des Vereins hatte gelitten.
"Der Name erscheint wieder in einem schöneren Licht als zuletzt", spürt Hengen, dass ein wenig vom alten Glanz der Roten Teufel zurückkehrt. "Das merkt man in Gesprächen mit Sponsoren und auch bei Angeboten. Dafür ist es wichtig, Ziele auszugeben, die erreichbar sind, und keine Luftschlösser zu bauen." Zumal der FCK bei neutralen Beobachtern außerhalb der Pfalz oftmals ein rotes Tuch bleibt aufgrund des Missmanagements in der jüngsten Vergangenheit. Innerhalb der eigenen Fankreise vernimmt Hengen jedoch eine positive Entwicklung: "Ich spüre, dass auch in der Fan-Base Demut herrscht. Es ist ein großes Verständnis und ein guter Zusammenhalt da."
Hengen will auch Infrastruktur ausbauen
Für den FCK kann das die Basis sein, um den sportlichen Erfolg weiter voranzubringen. Als emotionaler Verein haben die Roten Teufel ihre Tugenden gefunden. "Die Spieler, die aus der Region kommen, wissen, was hier wichtig ist: Man muss sein Herz auf dem Platz lassen, dann wird einem auch der ein oder andere Fehlpass verziehen", glaubt Hengen daher auch daran, dass am Betzenberg wieder etwas zusammen wächst. Mit dem ganz großen Wurf ist - selbst für den Überraschungs-Aufsteiger - hingegen noch nicht zu rechnen. "Uns fehlen noch ein paar Jahre Erfahrung, um so performen zu können wie beispielsweise Heidenheim", so Hengen.
Deswegen will sich Hengen auf das Momentum konzentrieren, denn mit "sportlichem Erfolg und Kontinuität kommt automatisch auch Geld" hinzu. Das braucht der 48-Jährige, um den Verein vor allem in der Breite zu verstärken - auf und neben dem Platz. "Wir haben derzeit ein sehr kleines Team, das alles stemmen muss. Wir müssen an den Strukturen arbeiten und aufbauen, aber auch nicht zu stark aufsatteln", spricht der Sport-Geschäftsführer auch über den stressigen Teil des derzeitigen Erfolgs. Doch das wird der 48-Jährige wohl gerne in Kauf nehmen. "Die Situation ist schön im Moment, aber auch stressig genug. Ich sehe uns auf einem guten Weg, wenn alle so hart weiter arbeiten und demütig bleiben." Auch für eine positive Außenwahrnehmung.