Hertha BSC: Liquidität trotz Millionen-Spritze unsicher

Hertha BSC steht das Wasser weiter bis zum Hals. Zwar erhielt der Bundesliga-Absteiger noch die Lizenz, doch die damit verbundenen Auflagen zwingen die Berliner weiterhin zu einer schmerzhaften Rotstift-Politik. Selbst eine bevorstehende Finanzspritze des Investors 777 Partners könnte beinahe wirkungslos verpuffen.

Klagen könnten zweistellige Millionensumme kosten

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung rechnet die Hertha-Führung bis Ende September mit einer weiteren Überweisung des Teilhabers in Höhe von 15 Millionen Euro. Die Summe gehört zum 100-Millionen-Paket, das 777 dem Verein im vergangenen Jahr zugesichert hatte.

Durch den warmen Geldregen bleiben die Berliner vorerst zwar weiter flüssig. Angesichts mehrerer zeitnah anstehender Gerichtsprozesse wegen Klagen früherer Mitarbeiter mit Ex-Sportvorstand Fredi Bobic an der Spitze gegen ihre Kündigungen könnte Hertha nicht allzu lange Freude an den neuen 777-Tranche haben.

Denn sollte alleine Bobic mit seinen insgesamt zwei Klagen gegen seinen Rauswurf bei der "alten Dame“ erfolgreich sein, könnte der krachend gescheiterte Manager noch bis zu fast zehn Millionen Euro einstreichen. Zieht Hertha auch in weiteren Verfahren gegen seinen Ex-Torhüter Rune Jarstein sowie Nachwuchsleistungszentrumsleiter Pablo Thiam und Ex-Mediendirektor Marcus Jung den Kürzeren, könnte das 777-Geld nochmals um bis zu zwei Millionen zusammenschmelzen.

Sparkurs wegen Lizenzauflagen

Vor diesen Hintergründen und aufgrund nur mit Mühe überwundener Engpässe bei der Bezahlung von Rechnungen in den vergangenen Monaten schnallt der Verein den Gürtel weiter sehr eng. Abgesehen vom Sparkurs bei der Verpflichtung neuer Spieler für gerade einmal insgesamt vier Millionen Euro baute die Klubführung auf der Geschäftsstelle das Personal erheblich zusammen und strich auch die Sachkosten etwa für kostenlose Verpflegung zusammen.

Für Hertha ist der eingeschlagene Kurs alternativlos. Bei Verstößen gegen die DFL-Auflagen drohen Berlin Strafen von Geldbußen über Punktabzügen bis hin zum Lizenzentzug.

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