Hertha nach Unentschieden bedient: "Haben es selbst verbockt"
Nach 90 wirklich unterhaltsamen Minuten hieß es in der Hannoveraner Arena 2:2 zwischen 96 und Hertha BSC. Auch wenn die Berliner vor dem Spiel einen Punkt unterschrieben hätten, fühlt es sich nach der Partie eher nach zwei verlorenen Punkten an.
Dardai redet sich in Rage: "2:2 ist dilettantisch"
Fünf Spiele nicht verloren, die letzten drei allerdings nur unentschieden und jetzt schon wieder eine Zwei-Tore-Führung verspielt. Nach dem 2:2 bei Hannover 96 konnte Herthas Trainer Pal Dardai einfach nicht zufrieden sein und zeigte sich in der Pressekonferenz entsprechend angefressen. Begann er zunächst noch gefasst und konstatierte, dass "wenn man ein "Fazit des Spiels zieht, dann ist das Unentschieden gerecht. Es ist ein gerechtes Ergebnis, weil wir es selbst verbockt haben."
Nur kurze Zeit später redete er sich aber in Rage und es sprudelte aus ihm heraus, wie aus einem Vulkan: "Wir haben hoch gepresst, haben den Gegner unsicher gemacht. Mit einem 4:0 wäre es hier zu Ende gewesen." Den weiteren Verlauf des Spiels beschrieb er dann wie folgt: "Wir haben gemeinsam und kompakt verteidigt, das Stadion ist unsicher, der Gegner ist unsicher und wir schenken ihm dann ein Tor. Das 2:2 ist dann dilettantisch. Deswegen bin ich ein bisschen verbittert."
Dardais Abwehrchef Tony Leistner war ebenso bedient, nach dem er und seine Kollegen – wie auch gegen Karlsruhe vor zwei Wochen – einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielten: "Wir stehen gut kompakt, hauen alles rein und machen uns dann mit solchen individuellen Fehlern immer alles kaputt", gab der 33-Jährige nach Spielschluss frustriert zu Protokoll.
Niederlechner sieht trotz Führung "gerechtes Unentschieden"
Nicht nur die Verteidiger, auch die Stürmer der Hertha konnten mit dem Remis nicht so recht leben. Florian Niederlechner klang an den Mikrofonen ähnlich niedergeschlagen, wie sein Kollege: "In der ersten Hälfte waren wir näher am 3:0, als Hannover am 2:1. Wir laden sie dann zum 2:1 ein, das darf einfach nicht passieren." Der Ausgleich zum 2:2 war dann trotz eines individuellen Fehlers die logische Konsequenz in Niederlechners Augen: "Sie drücken und drücken und dann rutscht einer durch vom Voglsammer." Abschließend fasste der 33-Jährige das Spiel noch einmal zusammen: "Eigentlich ist es ganz einfach: Die erste Halbzeit geht an uns und die zweite an Hannover 96. Am Ende, so bitter es mit der 2:0-Führung ist, war es ein gerechtes Unentschieden."
Beide Teams haben kommende Woche Sonntag die Chance auf Wiedergutmachung. Hertha empfängt den Aufsteiger aus Elversberg und kann mit einem Sieg endlich den Rückstand auf die Aufstiegsplätze verkürzen, während Hannover in Paderborn zu Gast ist und eben diesen weiter auf die Hertha aufwachsen lassen möchte.