Hertha schafft die Trendwende nicht: "Kann Unmut der Fans verstehen"

Im Duell mit Aufsteiger Wehen Wiesbaden gab es die zweite 0:1-Niederlage für die Alte Dame im zweiten Spiel. Der Fehlstart nach dem Abstieg ist somit perfekt. Spieler und Trainer wissen, dass nun mehr vom Hauptstadtklub gefordert ist.

"Dürfen das Spiel nicht verlieren"

Mehr Ballbesitz, die höhere Laufleistung und die bessere Zweikampfquote - dazu mehr Torschüsse, mehr Flanken und mehr Pässe. Am Freitagabend war Hertha BSC auf dem Papier nicht das schlechtere Team. Trotzdem fügte der SV Wehen Wiesbaden dem Hauptstadtklub in der Nachspielzeit eine 0:1-Niederlage zu. Die Hertha bewegt sich auf einem gefährlichen Weg. "Ich kann den Unmut der Fans am Ende verstehen", merkte Kapitän Marco Richter nach Abpfiff an, dass der große Zuspruch für die Alte Dame schwindet. "Wir müssen noch eine Schippe drauflegen und es selbst auf dem Platz regeln."

Seit vier Jahren - vielleicht noch länger - befindet sich die Hertha bereits in der Abwärtsspirale. Die Fans waren vor der Saison gewillt, dem Hauptstadtklub die Chance zum Neuaufbau zu geben. Zwei Niederlagen zum Start, wenngleich sie knapp waren, tragen nicht zur guten Stimmung bei. "Wir hatten so viele Flanken und Torschüsse, leider ohne richtige Qualität. Dabei hatten wir viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, nur das, was wir investiert haben, hat nicht gereicht", legte Cheftrainer Pal Dardai daher den Finger in die Wunde. Denn auch der 47-Jährige fand: "Mit Blick auf die Statistik dürfen wir das Spiel nicht verlieren."

Hertha sucht den Ausgang

Schwingt die Tristesse in der Haupstadt nun früh in Ärger um? Noch zeigt die Hertha mit beherzten Auftritten, zu was sie in der Lage wäre. "Irgendjemand muss den Dosenöffner machen. Ich glaube, wenn wir in Führung gehen, dann läuft das anders und es heißt, dass wir uns reingebissen hätten", war sich auch Fabian Reese sicher, dass sich das Blatt auch zugunsten der Alten Dame hätte wenden können. "Vielleicht fehlt noch etwas die Gier, wir müssen das Glück erzwingen."

Entwickelt die Hertha diesen Ehrgeiz noch, dann kann die Mannschaft das Ruder womöglich schnell herumreißen. "Dafür ist definitiv ausreichend Qualität im Team vorhanden", so Richter. Doch die Niederlage gegen Aufsteiger, den es nicht zu unterschätzen galt, steht nun erst einmal auf dem Papier. "Ich bin nicht hier, um etwas schönzureden: Der Gegner hat das Tor gemacht, deswegen hat er verdient gewonnen. Da müssen wir uns verbessern", schloss Dardai sein Fazit ab. Die Hertha sucht den Ausgang aus der Abwärtsspirale.

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