Hertha vor Pokal-Viertelfinale: "Wir wollen, dass der Traum weiterlebt"

Die Vorfreude auf das Pokal-Viertelfinale ist riesig: Das Olympiastadion wird mit rund 75.000 Zuschauern - darunter auch circa 10.000 Gästefans - restlos ausverkauft sein. Im Duell gegen den Ligarivalen Kaiserslautern bietet sich der Hertha die große Chance auf den ersten Halbfinaleinzug seit acht Jahren. Der Traum vom Finale im eigenen Wohnzimmer lebt. 

"Wir erwarten nicht viel - außer dass wir weiterkommen"

"Volles Stadion, Flutlichtspiel, die Chance unter die letzten Vier zu kommen - das ist ein besonderes Spiel", freute sich Sportdirektor Benjamin Weber auf der Pressekonferenz. Auf die Frage nach dem Ziel für den Pokalabend meinte der 43-Jährige: "Wir wollen, dass der Traum weiterlebt." Der Traum vom Finale im eigenen Wohnzimmer, das den Berlinern immer verwehrt blieb, seit das Finale seit 1985 im Olympiastadion ausgetragen wird. Einzig der zweiten Mannschaft der Hertha gelang es 1993, sich für das Finale im Berliner Olympiastadion zu qualifizieren.

Für die Profis war der Finaleinzug das letzte Mal 2016 greifbar, als die Hertha im Halbfinale auf Borussia Dortmund traf - und am Ende mit 0:3 unterlag. Gegen den Ligakonkurrenten aus Kaiserslautern bietet sich den Berlinern nun die große Chance, endlich wieder in die Runde der letzten vier einzuziehen. Entsprechend klar ist der Auftrag von Co-Trainer Tamas Bodog, der als Vorsichtsmaßnahme den leicht erkrankten Pal Dardai auf der Pressekonferenz vertrat: "Wir erwarten nicht viel - außer eine Sache: Dass wir weiterkommen!" Im tiefen Brustton der Überzeugung versprach der Ungar: "Das kriegen wir mit den Fans zusammen hin, davon bin ich überzeugt."

"Kaiserslautern ist leichter als Leverkusen oder Stuttgart"

Wichtig sei, so Bodog, dass die Berliner das Spiel gegen Wiesbaden schnell abschütteln. Bei der 1:3 Niederlage gegen die Hessen am vergangenen Samstag habe die Mannschaft ein "kindisches Abwehrverhalten" gezeigt. Er sei aber "überzeugt, dass sie es gegen Kaiserslautern besser machen werden". Dass die Pfälzer nach sieben Niederlagen in Serie am vergangenen Wochenende wieder in die Erfolgsspur zurückgehrt sind, gefiel Bodog allerdings nicht: "Lautern hat nach dem Sieg Blut geleckt. Jetzt haben sie ein neues Selbstvertrauen, was viel ändert."

Kaiserlautern verfüge über "viel Wucht, Körperlichkeit und Geschwindigkeit" und sei daher kein einfacher Gegner, so der Ungar. Doch erneut voller Überzeugung versprach er: "Wir haben keine Angst. Wir sind da!" Außerdem hatte Bodog noch einen kleinen Konter für Marlon Ritter parat, der in einem Interview erklärt hatte, dass Finaleinzug selten so leicht wie in diesem Jahr sei: "Bei allem Respekt, aber es ist auch einfacher gegen Kaiserslautern weiterzukommen als gegen Leverkusen oder Stuttgart."

Reese steht pünktlich für das Pokalspiel vor dem Comeback

Bei der Mission Halbfinaleinzug kann die Hertha höchstwahrscheinlich auf gleich zwei prominente Rückkehrer bauen. Fabian Reese hat die Folgen seiner Coronainfektion auskuriert und wird wohl zumindest zu einem Kurzeinsatz kommen. "Natürlich ist er noch nicht bei 100%, aber er wird definitiv dabei sein und am Ende den Unterschied ausmachen", kündigte Bodog an.

Und auch Florian Niederlechner, der in der Liga eine Rotsperre absitzen musste, steht wieder zur Verfügung - sehr zur Freude von Bodog: "Er ist eine gute Option. Er hat Qualität ohne Ende und hat nicht umsonst vor der Winterpause so viele Tore geschossen." Neben Reese und Niederlechner könnte auch Jeremy Dudziak sein Comeback geben. Sicher ausfallen werden dagegen Agustin Rogel und Bence Dardai.

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