HSV nach Sieg unzufrieden: "Haben es unnötig spannend gemacht"

Durch den siebten Heimsieg in Folge hat der Hamburger SV den Vorsprung auf den Relegationsplatz – zumindest temporär – ausgebaut. Dennoch machten es die Norddeutschen spannender, als es hätte sein müssen.

Glatzel wird deutlich: "Hatten es klar angesprochen"

Unisono meinten die Spieler des HSV nach dem Abpfiff am Spielfeldrand oder in der Mixed Zone, dass sie das Spiel gegen Eintracht Braunschweig auf jeden Fall "früher hätten entscheiden müssen" und es "unnötig spannend gemacht" hätten. Nach der starken ersten Halbzeit verloren die Rothosen im zweiten Spielabschnitt komplett den Faden, fingen sich erst den Anschlusstreffer, dann noch fast den Ausgleich, hatten zwischendrin aber immer wieder Konterchancen auf die endgültige Entscheidung.

Stürmer Robert Glatzel hatte für die zittrige zweite Halbzeit absolut kein Verständnis: "Wir haben es unnötig spannend gemacht. Wir können mit der zweiten Hälfte nicht zufrieden sein. Vielleicht haben wir uns etwas zu sicher gefühlt." Gerade weil Tim Walter in der Halbzeit genau dieses Thema in den Fokus gestellt hatte, platzte dem Top-Torschützen des HSV fast der Kragen: "Wir hatten es in der Halbzeit eigentlich klar angesprochen, hätten es in der zweiten Hälfte aber besser spielen müssen." Auch für Gui Ramos (der sein erste Tor im HSV-Dress erzielte) hätte der zweite Spielabschnitt entspannter laufen können: "Darüber hinaus haben wir das Spiel gewonnen, auch wenn wir es am Ende unnötig spannend gemacht haben."

Neben einigen glücklichen Situationen wurde aber einmal mehr die mangelnde Chancenverwertung der Elbstädter offensichtlich, die zweifellos noch zum Problem werden kann. Auch fand Glatzel gewohnt klare Worte: "Einige Situationen, darunter das Abseitstor, waren glücklich, zugleich hatten wir riesige Konterchancen, mit denen wir das Spiel hätten entscheiden können."

Walter wusste, dass man Braunschweig "nicht im Vorbeigehen weghaut"

Der bereits erwähnte Walter ging mit seiner Mannschaft weniger kritisch ins Gericht, sah aber im zweiten Durchgang ebenfalls einige Defizite: "Die Jungs haben es gut gemacht. Dann sind wir leider mit wackeligen Beinen aus der Halbzeit rausgekommen, haben es nicht mehr souverän gespielt und erneut durch Kaufmann ein Traumtor kassiert." Ihm war von vornherein klar, dass man Braunschweig "nicht im Vorbeigehen weghaut", weshalb es für ihn völlig in Ordnung war, dass sein "Team leiden musste".

Besonders war das Spiel zweifellos für Immanuel Pherai, der wie Gui Ramos, sein erstes Tor für den HSV erzielte – natürlich gegen seinen Ex-Verein. Da er das aber schon vorher geahnt hatte, wusste er genau, wie er sich beim Torjubel verhalten wollte, um den ehemaligen Kollegen Respekt zu zollen: "Weil ich es so als gesetzt gesehen habe, fiel es mir auch nicht schwer, meine Emotionen beim Tor unter Kontrolle zu haben, da ich mir im Vorfeld auch fest vorgenommen hatte, gegen meinen Ex-Club nicht zu jubeln."

Für den HSV steht am kommenden Freitagabend mit dem Stadtderby beim FC St. Pauli das Spiel der Spiele auf dem Programm, bei dem man sich neben der Stadtmeisterschaft auch die Tabellenführung sichern kann. Eintracht Braunschweig empfängt Greuther Fürth am Samstagnachmittag.

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