HSV trotzt zwei frühen Rückschlägen und fährt fünften Heimsieg ein
Auswärts gelang dem HSV in fünf Spielen erst ein Sieg, doch zu Hause präsentieren sich die Rothosen weiter makellos: Gegen Greuther Fürth gab es den fünften Heimsieg im fünften Spiel - und das trotz zweier empfindlicher Rückschläge in der Anfangsphase.
HSV antwortet mit dem 1:0 auf die Verletzungen
Keine sechs Minuten waren gespielt, da flog Ludovit Reis nach einem Zweikampf mit Damian Michalski in die Auswechselbank und landete dabei ungünstig auf seiner vorgeschädigten Schulter. Der HSV-Kapitän biss noch einmal die Zähne zusammen und versuchte weiterzuspielen. Doch nach 14 Minuten musste er sich eingestehen, dass es nicht mehr geht. In der Zwischenzeit hatte Tim Walter bereits einmal gewechselt: Ignace Van der Brempt musste aufgrund von muskulären Problemen nach nur 10 Minuten das Feld verlassen. Zwei absolute Stammspieler zu so einem frühen Zeitpunkt zu verlieren, das wirft viele Mannschaften zurück.
Nicht so den HSV. "Wir hatten mit den beiden Verletzungen zu Beginn zwei extreme Rückschläge zu verkraften. Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir dem getrotzt haben. Wir haben weitergemacht und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt, was unserem Selbstbewusstsein zusätzlich geholfen hat", erklärte Jonas Meffert nach dem Spiel. Dabei dürfte der Sechser auch sich selbst gemeint haben. Denn es war der 29-Jährige Führungsspieler, der in der 15. Minute, also nur wenige Augenblicke nach der Reis-Auswechslung, einen Fehler von Fürth-Schlussmann Jonas Urbig eiskalt ausnutzte und den HSV in Führung brachte.
Manko Chancenverwertung
Nach der Hamburger Führung entwickelte sich eine ebenso muntere wie umkämpfte Partie. Tim Walter erklärte: "Es macht immer Spaß, gegen Mannschaften von Alex Zorniger zu spielen, weil er sehr intensiv spielen lässt und die Spiele offen werden. So war es heute auch. Das Spiel ging hin und her." Die besseren und vor allem zahlreicheren Chancen hatten aber ganz klar die Hausherren, die sich noch vor der Pause mit dem zweiten Treffer belohnten: Robert Glatzel schob in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nach Vorarbeit des für Reis in die Partie gekommenen Immanuel Pherai zum 2:0 ein.
Der Halbzeitstand stellte auch gleichzeitig den Endstand dar. Durchaus erstaunlich, da der zweite Durchgang noch etliche hochkarätige Chancen parat hatte. Auch Laszlo Benes fand: "Wir haben heute viele Chancen kreiert und hätten noch mehr Tore machen können." Noch deutlicher legte Daniel Heuer Fernandes den Finger in die Wunde: "Die Chancenausbeute hätte ein Stück weit besser aussehen müssen."
"Ferro hat gezeigt, dass er der beste Torwart der Liga ist"
Doch da der HSV das Spiel ohne Gegentor überstand, reichte es letztlich trotzdem zum Sieg. "Es ist sehr positiv, dass wir wieder zu null gespielt haben", freute sich Benes. Dabei hätte es aber auch durchaus anders kommen können. Auch Fürth boten sich mehrere Chancen, die beste davon Branimir Hrgota vom Punkt. Doch der Schwede scheiterte an Heuer Fernandes. "Wir müssen uns auch bei 'Ferro' bedanken, der gezeigt hat, warum er der beste Torwart der Liga ist", schwärmte Pherai von seinem Keeper.
Und was sagte Tim Walter? Das Fazit des Trainers fällt durchweg positiv aus: "Wir hatten eine gute Energie im Spiel mit dem Ball und haben von Beginn an gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Das hat meine Mannschaft gegen eine immer gefährlicher Fürther Mannschaft bravourös gemacht. Deshalb bin ich heute sehr zufrieden mit den Jungs." Eigentlich ein rundum gelungener Tag - wenn da nicht die beiden Verletzungen wären. Es ist zu befürchten, dass Reis und Van der Brempt dem HSV länger fehlen werden. "Wir haben heute zwei ganz wichtige Spieler verloren. Das trübt die Freude über den Sieg enorm", unkte Meffert.