Kritik nach schwachem S04-Spiel: "Habe die Schnauze echt voll"
Neun Auswärtsniederlagen bei zwölf Auftritten für den FC Schalke bisher in dieser Saison. Die Bilanz für den Absteiger ist desaströs. Lediglich sieben Punkte konnten sie bisher auf fremden Plätzen einfahren. Dementsprechend sauer präsentierte sich Paul Seguin nach der 0:3 Auswärtsniederlage in Magdeburg bei Sport 1.
"Das zweite Tor ist für mich kein Elfmeter"
„Mir fehlen die Worte, ich habe die Schnauze echt voll. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Wir verlieren die Zweikämpfe, reagieren nur, agieren nicht“, polterte Seguin nach dem Spiel los. In dem Spiel lag seine Mannschaft bereits zur Halbzeit mit 0:3 zurück. Die Tore erzielten Gnaka (17.), El Hankouri per Elfmeter (35.) und Ito (45.+2). "Wir kriegen es auswärts nicht hin, da sind wir einfach schlecht. Es tut mir einfach nur leid, was für eine Scheiße wir da spielen Woche für Woche. Ich bin echt bedrückt. Wir Spieler sind schuld, kein anderer", kritisierte der Mittelfeldspieler.
Enttäuscht präsentierte sich auch Trainer Karel Geraerts auf der Pressekonferenz. Die Tore seien symbolisch gewesen. Das erste Tor sei wieder viel zu einfach gefallen. "Das zweite Tor ist für mich kein Elfmeter", kritisierte er außerdem Schiedsrichter Christian Dingert. Wenn die Szene ein Elfmeter sei, hätte es in der zweiten Halbzeit auch Elfmeter für Schalke geben müssen, meinte er. Brunner hatte Ito in der 32. Minute mit der Hand im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Dingert reichte es nach Ansicht der Bilder für einen Strafstoß. Das Handspieler von Tobias Müller nach dem Schuss von Lasme aus sehr kurzer Distanz reichte ihm hingegen nicht zum Elfmeter. Das dritte Gegentor sei hingegen außerdem wieder schlecht verteidigt gewesen.
"Ich werde nicht aufgeben"
In der zweiten Halbzeit zeigten sich die Schalker verbessert und vergaben ein paar gute Chancen. "Ich werde einige positive Dinge rausziehen, besonders aus der zweiten Halbzeit, in der wir ein anderes Gesicht gezeigt haben", sagte Schalkes Trainer. In Panik sei er aber nicht, da auch die direkten Konkurrenten keine "perfekten Resultaten" erzielt hätten. Am Freitag geht es für Schalke nun gegen Spitzenreiter FC. St. Pauli. "Das ist das beste Team der Liga, aber wir werden uns jetzt nicht in die Ecke setzen und aufgeben", sagte Geraerts mit Blick auf die kommende Aufgabe. Sobald die Mannschaft das Selbstvertrauen verliere, sei es vorbei.
Auf Nachfrage ob er noch der richtige Trainer sei sagte Geraerts kämpferisch "Natürlich, weil ich hier bin und es gut mache". Er gebe alles, damit seine Mannschaft eine gute Performance auf den Platz bringe. "Ich werde nicht aufgeben!", sagte er zum Abschluss seines Statements. Mit Blick auf die kommende Woche und das Heimspiel gegen St. Pauli wurde sein Spieler Paul Seguin deutlich: „Ich hoffe, es knallt die Woche ordentlich. Wir haben Druck auf dem Kessel, wir müssen die Eier auf den Tisch legen“, forderte er die Mannschaft auf. Vier Punkte beträgt der Vorsprung der Königsblauen auf Kaiserslautern, die auf dem Relegationsplatz liegen. Vielleicht kommt es ihnen nun gelegen, dass sie inklusive dem Spiel gegen Paderborn am 09. März nun zwei Heimspiele in Folge haben.