"Ist ein Skandal!": Großer Ärger bei 96 wegen Last-Minute-Elfmeter
Diese Entscheidung von Schiedsrichter Patrick Alt hat kaum jemand verstanden: Im Strafraum traf FCN-Stürmer Daichi Hayashi den Fuß von 96-Verteidiger Bright Arrey-Mbi, doch es gab Strafstoß für die Nürnberger - nach dreiminütiger Videoanalyse. Der Ärger in Hannover war entsprechend groß. Auch, weil die Niedersachsen den Deckel nicht frühzeitig auf die Partie gemacht hatten.
"Das ist Wahnsinn!"
Hannover 96 ging am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg selbst mit zwei Elfmetertreffern von Cedric Teuchert (8./23.) in Führung. Danach hatten die Niedersachsen beste Chancen, um den dritten Treffer zu erzielen und die Partie vorzeitig zu entscheiden. Zweimal war Louis Schaub der Unglücksrabe, der frei vor Mathenia (45.+2) scheiterte oder den FCN-Keeper bereits umkurvte und aus zwei Metern den Pfosten traf (53.). "Wenn da das 3:0 gelingt, dann glaube ich, war’s das auch. Dass das 2:1 fällt und das Stadion nochmal kommt, da sind wir auch selbst verantwortlich für", analysierte Cheftrainer Stefan Leitl das Spielgeschehen.
Bis dahin war es aus niedersächsischer Sicht zwar ärgerlich, aber alles noch nachvollziehbar. Ratlosigkeit herrschte nach dem dritten Elfmeterpfiff des Tages, der für Nürnberg ausgesprochen wurde. Statt eines Stürmerfouls von Hayashi an Arrey-Mbi entschied Schiedsrichter Patrick Alt auf einen Strafstoß für den FCN, weil anschließend auch der 96-Verteidiger foulte. "Das ist definitiv kein Elfmeter, eher andersherum. Von daher ist es für mich ein Skandal, diesen Elfmeter zu pfeifen", tobte 96-Sportdirektor Marcus Mann nach Abpfiff, wie auch die "Bild" berichtet. Auch Kapitän Ron-Robert Zieler fehlten die Worte: "Das ist Wahnsinn! Man sieht es ganz klar, was soll ich noch sagen? Am Ende so einen billigen Elfmeter zu geben."
"Es ist ein klarer Fehler"
Zieler hätte sich, wie jeder Hannoveraner wohl, eine Rücknahme des Elfmeters gewünscht. Nach dreiminütiger Videoanalyse blieb der Unparteiische jedoch bei seiner Entscheidung. "Diese Entscheidung darf so nicht getroffen werden. Es ist ein klarer Fehler. Das darf natürlich nicht passieren. Wenn diese technischen Hilfsmittel so da sind, sollten sie auch richtig eingesetzt werden", legte sich auch Leitl kritisch fest. Doppel-Torschütze Cedric Teuchert wollte die Sache nach Spielschluss nur noch schnell abhaken: "Ich weiß nicht, was er da gesehen hat, was er da entscheidet und was da dann so lange dauert. Wir können es nicht mehr ändern, aber Diskussionen bleiben."
In Hannover bemühten sich die Beteiligten anschließend auf das sportliche Geschehen. Denn den Ärger um den Last-Minute-Elfmeter hätte es vermutlich nicht gegeben, wenn 96 den Deckel auf die Partie gemacht hätte. "Das müssen wir uns ankreiden, das ist unsere Schuld. Da kann kein Schiedsrichter was dafür. Das andere ist die Sache des Schiedsrichters", so Sportdirektor Mann. Auch Leitl betonte zum Abschluss: "Es fühlt sich für uns nicht gut an, das muss ich ehrlich sagen. Wir waren grundsätzlich gut in der Ordnung, gut in der Staffelung, wollten und konnten Nürnberg immer wieder zu Fehlern zwingen. Wir haben nach dem 2:0 viele Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden." So bleiben Hannover zwei Punkte nach zwei 2:2-Unentschieden zum Saisonstart. Aufgrund der Umstände kein Fehlstart, aber für die Ambitionen der Niedersachsen auch keine zufriedenstellende Situation.