"Ist uns schon öfter passiert": Hertha verpasst Sieg spät
In der dritten Minute der Nachspielzeit verlor Hertha doch noch die sicher geglaubten drei Punkte im Heimspiel gegen Hannover. Die Berliner ärgerten sich sehr über die spät hergeschenkten Punkte.
"Ich bin angefressen"
Hannover hatte eigentlich nicht mehr viel Gefahr ausgestrahlt in der zweiten Halbzeit. Aber in der Nachspielzeit traf dann doch noch Enzo Leopold zum Ausgleich. Er traf mit dem Kopf nach einer Flanke von Marcel Halstenberg. "Es war eine Fehlerkette beim Gegentor. Wir hätten auch längst ein taktisches Foul machen können, oder müssen mal liegen bleiben. Da müssen wir cleverer sein", analysierte Trainer Pal Dardai das Tor auf der Pressekonferenz.
Seine Spieler ärgerten sich über den späten Ausgleichstreffer. "In den letzten Minuten müssen wir Gras fressen, den Gegner unter Druck setzen und alles geben, um die drei Punkte über die Zeit zu retten. Es ist uns schon öfter passiert die Saison, deswegen bin ich angefressen", sagte zum Beispiel Marc Oliver Kempf auf der Vereinshomepage. Der Verteidiger hatte seine Mannschaft per Kopf nach 13 Minuten in Führung gebracht. Hannover hatte im Laufe der ersten Halbzeit mehrere gute Möglichkeiten, traf zum Beispiel zweimal die Latte. Seine Mannschaft habe dennoch "den schöneren Fussball in der ersten Halbzeit gespielt", fand Dardai. Zu hektisch sei man aber gewesen.
"Laden den Gegner hinten ein"
Defensiv habe seine Mannschaft den Gegner aber durch Fehler im Aufbauspiel die Möglichkeit für die Abschlüsse gegeben. "Wir laden den Gegner hinten mehrfach ein", sagte Berlins Trainer zu den guten Möglichkeiten für Hannover in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit hatte seine Mannschaft das Spiel dann eigentlich im Griff. "In der zweiten Halbzeit haben wir gut verteidigt, aber uns haben die entscheidende Balleroberung und der Konter zum 2:0 gefehlt. So ist es ein Ergebnis, das beide Mannschaften akzeptieren sollten", so Dardai.
So musste die Hertha also im letzten Moment doch noch den Ausgleich hinnehmen. Insgesamt 19 mal gingen die Berliner in dieser Saison in Führung. 12 Spiele wurden auch gewonnen. 16 Punkte wurden allerdings im Anschluss noch verspielt. "Es nervt und ärgert mich sehr, weil es ein Sinnbild der gesamten Saison ist – so viele Führungen, wie wir hergeschenkt haben. Wir arbeiten einfach nicht konzentriert genug bis zum Schluss", erklärte Toni Leistner. In der Defensive müsse in der nächsten Saison einiges besser gemacht werden. In der Tabelle liegen sie aktuell auf Platz Sieben. Der Aufstiegszug ist abgefahren. " Jetzt sind es noch drei Spiele und ich möchte alle drei gewinnen", will Kempf zum Saisonende aber nochmal die maximale Ausbeute sehen. Dabei geht es auswärts gegen Elversberg, zuhause gegen Kaiserslautern und zum Abschluss nach Osnabrück.