Kaiserslauterns Zimmer deutlich: "Haben es selbst in der Hand"
Der 1. FC Kaiserslautern hat das letzte Auswärtsspiel der Saison bei Hertha BSC mit 1:3 verloren und besonders bei den Gegentreffern keine gute Figur abgegeben. Trotz der Pleite haben die Roten Teufel den Klassenerhalt nach wie vor in der eigenen Hand.
Funkel wird erstmals laut
Es war das erste Mal, dass Friedhelm Funkel von einem Gegentor so sehr genervt war, dass er in der Kabine laut wurde, wie er nach dem Spiel zu Protokoll gab. Denn das 1:2 kurz vor der Pause, als Dudziak die halbe Lauterer Abwehr narrte, war auf mehreren Ebenen mehr als unnötig, wie der Übungsleiter anschließend erläuterte: "Das Tor vor der Halbzeit darf einfach nicht passieren, das ist sehr ärgerlich. Da bin ich das erste Mal laut in der Kabine geworden. Da haben wir mit zwei, drei Leuten einfach geschlafen." Funkel hatte seiner Mannschaft schon vor dem Gegentreffer zugerufen, dass sie den Ball nicht mehr weggeben soll, was offensichtlich nicht erhört wurde. "Ich habe vorher schon reingerufen: Ball halten, gleich ist Pause. Da darf das einfach nicht passieren," echauffierte sich der 74-Jährige nach dem Spiel.
Lauterns Kapitän Jean Zimmer stieß ins ähnliche Horn und hielt mit seinem Ärger über das Gegentor kurz vor der Pause nicht hinter dem Berg: "Wir haben den Gegner ein paar Mal eingeladen und das wird überall bestraft. Da müssen wir einfach wacher sein. Das zweite Gegentor ist die letzte Aktion vor der Pause, da müssen wir konzentriert bleiben." Auch Torwart Julian Krahl konstatierte, dass man "mindestens zwei Tore zu einfach hergeschenkt" und man "sich das am Ende selbst eingebrockt" hätte.
Funkel wusste, "dass es bis zum letzten Spieltag geht"
Trotz der vermeidbaren Gegentreffer und der damit einhergehenden Niederlage hängt der Haussegen am Betze keineswegs schief. Die Chancen stehen gut, den Klassenerhalt direkt zu schaffen. Vier Punkte sind es derzeit auf Wehen Wiesbaden auf dem Relegationsplatz, das morgen in Braunschweig zu Gast ist. Bei einer Niederlage des SVWW sind die Pfälzer bereits gerettet, bei einem Sieg sind sie trotzdem selbst der entscheidende Faktor am kommenden Wochenende. Für Friedhelm Funkel ist es gar keine Frage, ob der FCK die Klasse hält: "Ich habe es von Anfang an gesagt, dass es bis zum letzten Spieltag gehen wird und ich glaube, ich habe wieder Recht. Dann werden wir auch die Klasse halten, davon bin ich fest überzeugt."
Der Glaube an den Klassenerhalt ist nicht nur beim Trainer groß. Auch Jean Zimmer lässt keine Diskussionen aufkommen, schließlich habe man "alles selbst in der Hand". Ein Sieg gegen Braunschweig und der Betze bebt auch nächstes Jahr in der 2. Bundesliga: "Wir wollten es aus eigener Kraft klarmachen. Jetzt nehmen wir es, wie es kommt. Und wenn es sein muss, müssen wir eben Braunschweig nächste Woche zu Hause schlagen." Gelingt dieser Erfolg, geht es auch nächstes Jahr wieder gegen die Hertha, die am letzten Spieltag beim bereits abgestiegenen VfL Osnabrück zu Gast sind.