Kees van Wonderen ungläubig: "Hat der Torwart unglaublich gehalten"
Schalke 04 arbeitet sich aus der Krise. Das 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn es am Ende bitter war, dass nur ein Punkt dabei heraussprang.
Schallenberg vergibt in der Nachspielzeit
Dieser eine Moment war es, dieser eine Bruchteil einer Sekunde in der dritten Minuten der Nachspielzeit, als Ron Schallenberg den Ball nicht wie erhofft traf und Fortunas Torwart Florian Kastenmeier den Schuss aus nächster Nähe mit einem sensationellen Reflex zur Seite abwehrte. Es wäre für die Königsblauen der verdiente Lohn für eine starke Leistung gegen den Aufstiegsaspiranten gewesen. Trainer Kees van Wonderen konnte nicht glauben, wie der Schlussmann die Aktion klärte: "Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite hätten wir das Spiel natürlich gerne gewonnen, bei den Möglichkeiten, die wir uns erspielt haben. Es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis dieses Gefühl weggeht. Bei der Chance von Ron Schallenberg hat der Torwart der Fortuna unglaublich gehalten."
Überhaupt hatte Kastenmeier großen Anteil daran, dass die Gelsenkirchener am Ende mit nur einem Punkt dastanden. Hatte er doch mit mehreren starken Paraden die vielen guten Chancen der Hausherren vereitelt. Das war nach der Partie auch unter den Spielern kein Geheimnis, wie Kenan Karaman erklärte: "Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und hätten uns mit mehr als nur einem Treffer belohnen müssen. Florian Kastenmeier hat mehrfach ganz stark gehalten. Dazu hat uns einige Male das Quäntchen Glück gefehlt."
Schalke präsentiert sich als Einheit
Noch wichtiger als der gewonnene Punkt war aber das Gefühl im Stadion, dass S04 wieder am Leben ist. Nach all den teils bodenlosen Spielen der jüngeren Vergangenheit konnte die Mannschaft letzte Woche in Paderborn und nun gegen Düsseldorf endlich zeigen, dass sie eine Einheit ist und an sich glaubt. Für van Wonderen ein Indikator dafür, dass es in nächster Zeit bergauf gehen dürfte: "Auf der anderen Seite habe ich wieder eine Mannschaft gesehen, die hart gearbeitet hat und auf dem Platz spürt, dass sie besser und besser wird. Das Vertrauen in unsere eigenen Stärken wird immer größer." Weiter führte er aus: "Es macht Spaß, sich unsere Mannschaft anzuschauen und zu sehen, wie wir uns die Möglichkeiten herausspielen. Wir sind auf einem guten Weg."
Ähnlich optimistisch zeigte sich Paul Seguin, der einen weiteren Entwicklungsschritt bei der Mannschaft wahrnahm. Besonders die Spielweise nach dem Rückstand imponierte ihm: "Trotzdem finde ich, dass wir trotz des Unentschiedens einen weiteren wichtigen Schritt gemacht haben. Wir machen es als Mannschaft gerade insgesamt sehr gut und lassen uns mittlerweile auch von einem Gegentor nicht verunsichern. Nach dem 0:1 haben wir weitergespielt und dann auch schnell den Ausgleich erzielt." Die vier Punkte aus den letzten zwei Spielen tun der Schalker Seele gut – auch mit Blick auf die Tabelle. Nächste Woche in Elversberg soll dann ein gelungener Jahresabschluss gefeiert werden. Düsseldorf empfängt Magdeburg.