Kein "Klassenunterschied" mehr? Hertha visiert Revanche mit HSV an

Hertha BSC hat einen eindrucksvollen 5:1-Sieg gegen die SV Elversberg eingefahren. Nun kommt es zum Wiedersehen mit dem Hamburger SV (Mittwoch, 20:45 Uhr). Im Achtelfinale des DFB-Pokals wollen sich die Berliner mit einer Mannschaft messen, die der alten Dame vor Kurzem noch einen Klassenunterschied aufgezeigt hat. Doch seitdem konnte Cheftrainer Pal Dardai seine Mannschaft weiterentwickeln.

"Damals war ein bisschen Chaos bei uns"

Vor 108 Tagen hatte der Hamburger SV die alte Dame an der Elbe zerlegt. Drei Tore schenkte der kommende Pokalgegner den Herthanern ein, die zu diesem Zeitpunkt noch mittendrin im Umbruch steckten. Cheftrainer Pal Dardai sprach damals von einem Klassenunterschied zwischen den Mannschaften. Seit der Länderspielpause im September, als auch klar war, welche Spieler in Berlin bleiben würden, habe sich der Hauptstadtklub jedoch deutlich weiterentwickelt. In der Tabelle ab dem 6. Spieltag steht Hertha BSC deshalb auch auf dem vierten Rang. Das Wiedersehen mit dem HSV sei deshalb nur "ein Leistungsvergleich", wie ihn sich Dardai wünscht.

"Damals war ein bisschen Chaos bei uns. Es war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", erinnerte sich Dardai vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal zurück. Einen Klassenunterschied "will ich Mittwoch nicht haben". Die Forderung des Cheftrainers war daher eindeutig: "Wir wollen uns wehren und gewinnen. Wir wollen zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben." Im Notfall wolle der Hertha-Coach das auch über das Elfmeterschießen erreichen, was er - wie er schmunzelnd zugab - trainiert hatte. Neben den Langzeitverletzten wird Dardai aber womöglich auch auf Marten Winkler verzichten müssen, hinter dem ein Fragezeichen steht.

Dardai träumt nicht, sondern arbeitet

Vor 55.000 Zuschauern forciert der Hertha-Coach nun die Revanche mit dem Hamburger SV. "Wir waren nicht ganz klar gekommen mit ihrem Ballbesitz. Wir müssen einen besseren Plan haben", wünschte sich Dardai. Besagten Plan habe er bereits ausgearbeitet, die Einladung zur Einsicht in der kommenden Woche gab der 47-Jährige den anwesenden Journalisten mit auf den Weg. "Dann können wir bewerten, ob das gut war oder nicht." Ein grundsätzliches Ziel habe sich Dardai im Pokal übrigens nicht gesetzt. "Ich bin fast 30 Jahre hier und habe aufgehört, irgendwas zu träumen. Es gilt, so hart zu arbeiten wir möglich, und nicht irgendetwas zu versprechen."

Daher habe er sich darum gekümmert, dass seine Mannschaft auf das Pokalspiel am Mittwochabend vorbereitet sein wird. "Egal, wie das Ergebnis läuft, bis zur 90. Minute plus Verlängerung musst du scharf sein und den Glauben daran haben, weiterzukommen", so Dardai. Dann könne das Team auch zurecht mit dem eigenen Publikum feiern. "Das wäre ein schöner Moment für Fans und Mannschaft kurz vor Weihnachten", fand Dardai. Eine große Rotation habe er für die Partie trotz Englischer Woche nicht geplant. Zumal sich auch die vermeintlich alten Hasen wie Florian Niederlechner, der gegen Elversberg einen Dreierpack schoss, in Form befinden. "Ich habe gelesen, dass er zuletzt vor zehn Jahren einen Dreierpack geschossen hat. Ich habe ihn also zehn Jahre jünger gemacht. Was für ein guter Trainer ich bin", witzelte Dardai über die Statistik - die dennoch die Entwicklung bei Hertha symbolisiert.

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