Derby abgelehnt: Organisierte 96-Fanszene schreibt Stellungnahme
In knapp zwei Wochen findet in Braunschweig das Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 statt. Allerdings ohne die aktive Fanszene der Gäste. Aufgrund von Einschränkungen durch ein neues Sicherheitskonzept vom BTSV, das zusammen mit der Politik entwickelt wurde, lehnt die Gruppierung einen Besuch im Eintracht-Stadion ab. Dazu gab es eine deutliche Stellungnahme.
"Wird ohne die aktive Fanszene stattfinden"
Aufgrund von Vorfällen in den beiden Derbys der Vorsaison wurde vor dem erneuten Aufeinandertreffen von Eintracht Braunschweig und Hannover 96 an einem neuen Sicherheitskonzept gearbeitet. Dieses sieht vor, dass das Ticketkontingent für die Gäste um 40 Prozent auf rund 1.200 Karten reduziert wird, sowie ein Verbot für alle Fan-Materialien. Bedingungen, die die organisierte Fanszene der Hannoveraner "kategorisch ablehnt", wie es in einem Statement heißt. Dementsprechend werden zahlreiche 96-Fans dem Spiel fernbleiben.
"Das Derby steht mal wieder vor der Tür, und ist eigentlich Anlass für jeden 96er, dass die Herzen höherschlagen. In dieser Saison ist es aber leider anders. In einer über Monate von Populismus geprägten einseitigen Debatte der Innenpolitik, federführend durch Innenministerin Daniela Behrens, wird dieses Derby ohne die aktive Fanszene von Hannover 96 stattfinden", formuliert die 96-Fanszene ihren Unmut in einer ausführlichen Stellungnahme. Eintracht Braunschweig habe sich der Politik gebeugt, die Stimmung wirkt aufgeheizt.
"Weit entfernt von der 10%-Regel"
Gerade die Reduzierung der verfügbaren Tickets sei zudem eine "Rote Linie" für die organisierte Fanszene, die im Sinne der lebendigen Fankultur überschritten wurde. "Dadurch steht nur noch ein Kontingent von rund 1.200 Karten zur Verfügung, was somit weit entfernt von der 10%-Regel für Gästefans ist. Ebenso ist das Verbot von allen Fanmaterialien zur Umsetzung einer Choreo für uns im Rahmen eines Derbys nicht hinnehmbar", verdeutlichen die 96er ihre Haltung - und spekulieren darauf, dass das Ende der Fahenstange damit nicht erreicht sei: "Von den voraussichtlich noch weiter ausufernden Sicherheitsmaßnahmen rund um den Spieltag sowie Einlasskontrollen unbekannten Ausmaßes ganz abzusehen, welche schon in den Jahren zuvor den Bogen überspannten. Es liegt uns fern, diesen beispiellosen Eingriff der Politik in die Fankultur unkommentiert zu akzeptieren und mitzugehen."
So bleibe die organisierte Fanszene dem Derby, das in 18 Tagen in Braunschweig stattfinden wird, fern. Mit dem eigenen Verein sei man bereits im Austausch, dass das Rückspiel unter den üblichen Bedingungen ausgetragen werden kann. "Über etwaige Treffen, Demonstrationen und ein alternatives Spieltagsprogramm informieren wir Euch zu gegebener Zeit", heißt es in der Stellungnahme abschließend. Parallel zum Zweitliga-Derby der Profis findet die Drittliga-Partie der U23-Mannschaft gegen Energie Cottbus statt.