Kiels Skrzybski nach Pleite geknickt: "Freue mich über das Tor, aber..."

Für Holstein Kiel lief der Jahresauftakt anders als erwartet. Mit 1:2 unterlag der Herbstmeister Eintracht Braunschweig und konnte sich aufgrund der Pleite nicht einmal über das Traumtor von Steven Skrzybski freuen.

Rapp frustriert: "Die Chance von Holtby zum 2:0 müssen wir machen"

Einige der Zuschauer im Holstein-Stadion, allen voran die, die Kiel auch zu den Auswärtsspielen begleiten, fühlten sich in der elften Minute an den 2. September des Vorjahres erinnert. Da sah Steven Skrzybski nämlich auch, dass der Torwart des Gegners deutlich zu weit vor seinem Kasten stand und zog aus großer Entfernung ab. Waren es in Paderborn im Vorjahr gut 40 Meter, setzte der Kieler Top-Torschütze diesmal noch einen drauf und versenkte die Kugel aus rund 58 Metern. Geholfen hat es nicht. Holstein ließ sich noch zwei Tore einschenken und setzte den Jahresauftakt gegen stark abstiegsbedrohte Braunschweiger in den Sand. Kein Wunder, dass der Traumtorschütze ein eher zerknirschtes Gesicht aufsetzte, als er auf das Spiel angesprochen wurde: "Über das Tor kann ich mich schon freuen, aber ich hätte lieber die drei Punkte mitgenommen."

Nach der Führung hatte Kiel alles im Griff und drückte auf das 2:0, das aber einfach nicht fallen wollte, was dem Team im Nachhinein das Genick gebrochen hat. Entsprechend bedient war Timo Becker: "Wir hätten nach der Führung die Euphorie mitnehmen und das zweite Tor nachlegen müssen. Stattdessen haben wir den Ausgleich kassiert und anschließend nicht mehr so gute Lösungen gefunden." Sein Trainer Marcel Rapp sah unter anderem eine gute Möglichkeit von Lewis Holtby auf das zweite Tor: "Die Chance von Holtby zum 2:0 müssen wir machen, dann wäre das Spiel anders verlaufen", resümierte er deutlich.

Beckers Kopfball wird in der Nachspielzeit auf der Linie entschärft

Als die Kieler bereits zurücklagen und der vierte Offizielle die Tafel mit der Nachspielzeit bereits empor gereckt hatte, gab es noch die eine große Möglichkeit auf den Ausgleich. Timo Becker konnte seinen Kopfball jedoch nicht wie gewollt platzieren, sodass Torwart Ron-Thorben Hoffmann diesen noch auf der Linie entschärfte: "In der Nachspielzeit hatten wir etwas Pech, sodass wir die Chance auf den Ausgleich ausgelassen haben."

Allgemein waren Team und Trainer mit dem Spiel wenig zufrieden. Nicht nur ob des Ergebnisses, sondern auch aufgrund der Spielanlage. Mal fehlte die Genauigkeit, mal die Griffigkeit, mal lag es an der Chancenverwertung. Torschütze Skrzybski fasste es noch einmal zusammen: "Uns hat es heute am Tempo, an der Genauigkeit und an der Chancenverwertung gemangelt. Natürlich haben wir einige Ausfälle, aber es hilft jetzt nicht zu jammern. Wir müssen die Situation annehmen." In der Niederlage sah er aber auch eine Chance für die Kollegen, die seltener in der Startelf stehen: "Gleichzeitig ist das auch eine Chance für andere Spieler, die vorher weniger gespielt haben, zu zeigen, dass sie da sind."

Für Kiel geht es nächste Woche Sonntag zur Spielvereinigung Greuther Fürth, die im Aufstiegskampf auch noch ein gehöriges Wörtchen mitreden will. Braunschweig empfängt dann, auch am Sonntag, die ebenfalls abstiegsgefährdeten Magdeburger.

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