"Klatschen jetzt nicht alle in die Hände" : Hansa hadert mit Remis
Einem Zähler vergangene Woche in Ostwestfalen folgte heute das nächste Remis gegen den FC Ingolstadt. Der Aufsteiger Hansa Rostock sammelt weiter fleißig Punkte für den Klassenverbleib. Trainer Jens Hartel sah dennoch keinen Grund an der Ostsee, in Zufriedenheit zu verfallen.
Keller mit traumhaftem Freistoß
Die Torschussbilanz sprach am Samstagnachmittag kurz vor 15:30 Uhr in Rostock Bände. 21 Torschüsse des Gastgebers, lediglich magere fünf hatte das Schlusslicht aus Ingolstadt zu verzeichnen. Das es die Hansa wie so oft in der laufenden Saison versäumte, dreifach zu punkten, lag vor allem an einem Mann. Sein Name, Thomas Keller. Der gebürtige Münchner trat kurz vor der Pause zum Freistoß an und setzte die Kugel traumhaft neben den Pfosten.
Das Remis aber ausschließlich an dieser gelungenen Einzelleistung festzumachen, wäre wiederum etwas übertrieben. Die Ostseekogge zeigte mal wieder eine grundsolide Leistung, scheiterte offensiv aber mehrmals kläglich. "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten eine Menge Torchancen, waren aber im letzten Drittel zu unsauber", so die Feststellung eines enttäuschten Jens Härtel.
Gäste haben "frei von der Leber weggespielt"
Gleich zum Anstoß begann das Chancenfestival der Heimmannschaft. Nach einer Hereingabe des Bosniers Haris Duljevic setzte Hansa-Torjäger John Verhoek den Ball im Fallen volley an den Innenpfosten. In der fünften Minute der nächste Aluminiumtreffer. Außenverteidiger Calogero Rizzuto fasste sich aus 25 Metern einfach mal ein Herz – der Ball landet noch abgefälscht an der Querlatte. Von dort fiel er runter auf die Torlinie. Zum Leidtragen der Rostocker nicht hinter die Linie.
Auch in der zweiten Hälfte habe man nach Auffassung von Härtel "klar dominiert“. Und obwohl die Gäste aus Oberbayern "mit neun Mann verteidigt und sich in alles reingeschmissen“ haben, sei es gelungen, sich immer wieder Chancen zu erspielen. Das Schlusslicht vom Audi-Sportpark habe aufgrund seiner ziemlich aussichtslosen Lage den Vorteil gehabt, "frei von der Leber wegspielen“ zu können. Dies habe der FCI genutzt und sich am Ende aufgrund der Leidenschaft "einen Punkt gekrallt“.
19 Punkte als Aufsteiger gehen in Ordnung
Auf die Frage nach einer bisherigen Bilanz wollte der 52-jährige Härtel noch kein voreiliges Fazit wagen. Bis zu den Winterpausen seien schließlich noch zwei Spieltage zu absolvieren. Ehe sich Härtel dann doch ein kurzes Zwischenfazit nach 15 Spieltagen entlocken ließ. "19 Punkte für einen Aufsteiger gehen grundsätzlich in Ordnung. Wir sind gierig und hätte gerne ein paar mehr.“ Man sei nicht unzufrieden mit der bisherigen Punkteausbeute. Auf keinen Fall aber, klatschen jetzt "alle in die Hände“. Damit das beim Hansa-Coach passiert, müsste vermutlich zumindest mal wieder das Glück "auf Hansa-Seite umspringen“.