Kölns löchrige Abwehr: "Brauchen Lernkurve mit Turbo“
Vorne hui, hinten pfui: Nach dem "Tag der offenen Tür“ in seiner Abwehr beim vogelwilden 4:4 gegen Aufstiegsanwärter Karlsruher SC hinkt Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln seinen Ambitionen auch mit dem besten Angriff der Liga hinterher.
"Befinden uns in gelebter Realität“
"Wir haben den Riesenanspruch, uns tabellarisch ganz woanders zu zeigen, sehen aber auch, dass wir uns mit vielen jungen Talenten noch in der gelebten Realität befinden“, kommentierte FC-Trainer Gerhard Struber nach dem Torfestival "mit bitterem Beigeschmack“ die Aussetzer seiner Defensive.
Die graue Wirklichkeit bedeutet für die Rheinländer nach dem dritten Spiel in Serie ohne Sieg Platz acht mit schon sechs Punkten Rückstand zur Aufstiegszone. Dabei verfügt der FC nach seinen vier Toren gegen den KSC durch Luca Waldschmidt (3.), Damion Downs (7. und 15.) sowie Tim Lemperle (45.+2) mit insgesamt schon 18 Toren über den derzeit erfolgreichsten Sturm im Unterhaus. Die Verteidigung jedoch rangiert nach nun schon 13 Gegentreffern im Liga-Vergleich lediglich im unteren Drittel.
"Kann in keinster Weise happy sein“
Entsprechend kündigte Struber auf der Pressekonferenz angesichts verspielter 3:0- und 4:2-Führungen bis zum nächsten Spiel am Samstag erneut auf eigenem Platz gegen Aufsteiger SSV Ulm höchste Priorität für die Verbesserung des Defensivverhaltens an: "Mit vier Gegentoren kann man in keinster Weise happy sein, und wir werden auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern mit den Abwehrspielern die Basics wieder auf ein hohes Niveau bringen und an mehr Verlässlichkeit arbeiten.“
Dabei zeigte der Österreicher durchaus Verständnis für die Fehler der FC-Youngster. "Sie haben Phasen mit Lernmomenten, und wir hoffen, dass die Lernkurve nach oben geht und dann mehr richtige Entscheidungen getroffen werden“, meinte der Österreicher, ließ aber zugleich den wieder stärkeren Druck auf die „Geißböcke“ erkennen: "Wir brauchen eine Lernkurve hoffentlich mit Turbo.“