"Kotzt mich brutal an": Erneutes Last-Minute-Gegentor für den VfL
Der VfL Osnabrück war wieder ganz nah dran am Erfolg, doch am Ende entriss die KSV Holstein an der Bremer Brücke noch den Dreier - durch einen Last-Minute-Treffer von Benedikt Pichler, der als Angststürmer von Tobias Schweinsteiger in die Geschichte eingehen wird. Die Enttäuschung über den verpassten Sieg war beim VfL-Coach entsprechend groß.
"Ist das zweite Mal in drei Heimspielen"
Die vierte Minute der Nachspielzeit lief, als Oumar Diakhite einen Kopfball in die Füße von Benedikt Pichler legte - und der 26-jährige Österreicher ließ sich nicht zweimal bitten, um den Stand auf der Anzeigetafel doch noch auf ein Remis zu stellen. "Das nervt mich schon langsam, dass er wieder gegen mich trifft. Das war schon in Österreich so", erklärte Tobias Schweinsteiger mit einem Augenzwinkern an Holstein-Cheftrainer Marcel Rapp. Über die persönliche Geschichte konnte der VfL-Coach noch lächeln, über das Ergebnis der Osnabrücker an diesem Tag nicht.
"Es kotzt mich brutal an", war der 41-Jährige noch unmittelbar nach dem Spiel geladen, als er bei der "Sportschau" seine Ansicht der Partie mitteilte. Der VfL habe "gegen die beste Auswärtsmannschaft der Liga ein ordentliches Spiel gemacht" und nicht ohne Grund bis tief in die Nachspielzeit hinein geführt. Aber wie schon beim 2:2-Remis gegen Kaiserslautern - als der sichere Dreier in der achten Bonusminute vergeben wurde - schlug der Gegner spät zu. "Das ist das zweite Mal in drei Heimspielen, dass wir mit der letzten Aktion zwei Punkte verlieren. Das fühlt sich an wie eine Niederlage", schimpfte Schweinsteiger entsprechend.
"Definitiv nicht unverdient geführt"
Ärgerlich ist das Ergebnis auch deshalb, weil Osnabrück duch die späten Rückschläge das rettende Ufer aus den Augen verliert. Fünf Punkte beträgt der Rückstand zum Abstiegs-Relegationsplatz. "Wir verteidigen alles weg und haben dann einmal den Rückraum nicht besetzt. Und er trifft den dann auch so, wie er ihn halt trifft. Das ist Wahnsinn", ärgerte sich Schweinsteiger weiter. "Wir haben definitiv nicht unverdient geführt, waren auf Augenhöhe mit einem Topteam der Liga. Das müssen wir mitnehmen, dürfen aber keinen Meter weniger machen, wenn wir nach Braunschweig fahren."
Die Lage des VfL bleibt ernst, doch die Hoffnung auf Besserung besteht. Auch, weil Schweinsteiger von seinem bisherigen System abrückte und zur Fünferkette wechselte. "Wir mussten uns doch eingestehen, dass wir mit einer Viererkette gegen einen Spielaufbau aus einer Dreierkette heraus unsere Probleme hatten", teilte Schweinsteiger seine Überlegungen mit. Innerhalb der Trainingswoche studierten die Lila-Weißen das System ein, das "grundsätzlich gut" lief. "Wir sind mit dem, was wir beeinflussen konnten, schon zufrieden", so Schweinsteiger. Einzig das Punktekonto bleibt unnötig leer.