KSC-Derbysieg ohne Gegentor: "Defensivlust ist neuer Maßstab"

Offenbar vor lauter Erleichterung über die Rückkehr seines Karlsruher SC in die Erfolgsspur ausgerechnet im Derby verzichtete Trainer Christian Eichner sogar auf seine fast schon obligatorische Schulmeisterei. Nach dem wichtigen und prestigeträchtigen 4:0 beim 1. FC Kaiserslautern machte der Coach trotz des hohen Sieges das größte Lob der Defensive der Badener, verband die Komplimente jedoch mit einer erhöhten Erwartungshaltung.

Erstmals seit Ende Oktober "zu Null“

"Unsere hinzugewonnene Defensivlust ist unser neuer Maßstab“, bescheinigte Eichner seinem Team auf der Pressekonferenz ein überzeugendes Abwehrverhalten.

Trotz der ebenfalls ansprechenden Fleißarbeit im Angriff mit Treffern von Marvin Wanitzek (51.), Igor Matanovic (58.), Paul Nebel (81.) und Budu Zivzivadze (90.+1) freute sich der ehemalige Profi besonders über die guten Leistungen vor dem eigenen Gehäuse: "Endlich haben wir es mal zu Ende gebracht, und endlich haben wir mal wieder ‚zu Null‘ gespielt“, betonte der 41-Jährige die aus seiner Sicht wichtigste Erkenntnis neben dem Sprung ins gesicherte Mittelfeld der oberen Tabellenhälfte.

Eichners Zufriedenheit mit der Stabilität im Defensivbereich war allzu verständlich. In keinem der zwölf vorangegangenen Punktspiele seit dem 3:0-Sieg Ende Oktober gegen Schalke 04 war seine Mannschaft ohne Gegentreffer geblieben, und auch insgesamt sprachen nur zwei Spiele im vorherigen Saisonverlauf ohne gegnerische Torerfolge nicht gerade für eine sattelfeste Abwehr. Derzeit weisen auch immer noch nur drei Mannschaften eine schwächere Defensivbilanz auf als die Badener.

"In Dinge investieren, die nicht so sexy sind“

Als entscheidenden Faktor für die Verbesserung nach nur zwei Punkten aus den vergangenen drei Spielen nannte Eichner beharrliche Überzeugungsarbeit im Training: "Das hat vor allem mit Haltung zu tun. Man muss immer bereit sein, auch mal in Dinge zu investieren, die nicht so sexy sind und durch die man vielleicht auf Strecke und nicht mehrmals in einem Spiel auffallen kann.“

Mit Blick auf schon so manches „wilde Spiel“ seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf mit zahlreichen Gegentreffern forderte Eichner künftig mehr von dieser Selbstdisziplin "Unsere Auswärtsspiele dürfen auch ruhig mal langweilig sein, sind aber bisher zu oft Unterhaltung pur.“

Eine Bestätigung der "Big points“ (Eichner), durch die der KSC nunmehr beruhigende zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone besitzt, erhofft sich der Coach am Samstag gegen Aufstiegsaspirant SpVgg Greuter Fürth: "Wir müssen demütig mit dem Erfolg umgehen und normal bleiben.“

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