KSC feiert Lucky Punch: "Für die Ulmer tut es mir wirklich leid"
Der Karlsruher SC hat ein Spiel gewonnen, das die Badener nach Einschätzung von Cheftrainer Christian Eichner nicht unbedingt hätten gewinnen dürfen. Doch der defensive Fortschritt im Vergleich zu den letzten Auftritten machte es möglich. Zum Leidwesen des SSV Ulm 1846, wie Eichner auch fand.
"Spiel muss auf Ulmer Seite kippen"
In der vierten Minute der Nachspielzeit drehte Marcel Franke jubelnd ab, weil er den KSC per Kopfballtor zum späten Sieg in Ulm führte. Weiterhin ungeschlagene Badener sprangen dadurch auf den zweiten Platz in der Tabelle. Und das, obwohl Cheftrainer Christian Eichner zugab, dass dieser Sieg nicht unbedingt verdient war. "Es war ein sehr, sehr zähes Spiel, das für den neutralen Beobachter wenig Höhepunkte hatte. So etwas haben wir auch erwartet", erklärte der 41-Jährige unmittelbar nach der Partie. Und ordnete ein: "Gerade in den 15 Minuten nach der Pause muss das Spiel auf Seiten der Ulmer kippen."
Der KSC habe es mit einer "sehr gut organisierte Mannschaft" zu tun bekommen, die im zweiten Abschnitt nach Einschätzung von Eichner "klar besser" gewesen sei. "Einfach deshalb, weil sie im Verhältnis zum ganzen Spiel die klarsten Torraummöglichkeiten hatten", so der KSC-Coach. Seiner Mannschaft habe der Tiefgang gefehlt, die Karlsruher hätten "nur von Fuß zu Fuß gespielt". Dadurch kam es zwar zu Abschlüssen, aber der gegnerische Torwart habe "die Handschuhe nicht gebraucht". So war das torlose Remis zur Pause durchaus gerechtfertigt.
"Hätten auch mit 0:0 leben müssen"
Ob die Karlsruher jedoch noch einmal zurückgekommen wären, hätte Ulm das Momentum nach dem Seitenwechsel genutzt, bezweifelte selbst Eichner. "Auf unserer Seite muss man ganz klar sagen, dass der Fokus darauf lag, zu Null zu spielen", erklärte der Cheftrainer, dass angesichts der Vielzahl von Gegentoren in den letzten Wochen ein Hauptthema war, dass nach der Länderspielpause kein weiterer Gegentreffer das Nervenkostüm reizen sollte. "Wir hätten heute auch mit einem 0:0 leben müssen, dann hätten wir auch einen defensiven Fortschritt gemacht."
Dass die Karlsruher so lange die Null hielten, machte dann den Lucky Punch in der Nachspielzeit möglich. Und das ausgerechnet durch den Abwehrchef. "Solche Momente werden im Laufe der Runde auch irgendwann mal auf der anderen Seite liegen", gestand Eichner ein, dass es letzten Endes wirklich ein glücklicher Sieg war - und schob daher auch ehrlicherweise ein: "Für die Ulmer tut es mir wirklich leid." Am Samstag bekommt es der KSC dann mit Hertha BSC im Wildparkstadion zu tun.