Leipzig: Aus Eintagsfliegen ist noch kein Trend entstanden
Wo steht RB Leipzig nach den ersten Partien der Saison? Eine Frage, die momentan nur schwer zu beantworten ist. Nach dem 2:0-Sieg im Freitagsspiel gegen den SC Paderborn – und der ersten wirklich überzeugenden Vorstellung des Spieljahres – kletterte man immerhin auf Rang 3 der Tabelle und hat zumindest punktemäßig Anschluss zu den anvisierten Platzierungen. Fußballerisch hingegen ist die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick bislang vieles schuldig geblieben und man muss zumindest hinterfragen, ob die Darbietung vom Spiel gegen den Erstliga-Absteiger nun einen positiven Trend begründen wird oder eine Eintagsfliege bleibt.
Halstenberg fügt sich gut ein
Deutlich wurde immerhin, dass Last-Minute-Neuverpflichtung Marcel Halstenberg eine direkte Verstärkung ist. Der Außenverteidiger war sofort präsent und trat zudem die Ecke zur frühen Führung. Ohnehin die Standards: hier liegt ganz klar eine große Stärke der Rasenballer. Dominik Kaiser gehörte hier bereits im Vorjahr zu den herausragenden Akteuren der Liga, unter anderem durch Emil Forsbergs neugewonnenes Selbstvertrauen ist man nun noch flexibler. Ein gewichtiger Faustpfand in einer ausgeglichenen und engen Liga – daran kann es keinen Zweifel geben.
Poulsen noch nicht in Form
Fragezeichen stehen hinter der momentanen Leistungsfähigkeit von Yussuf Poulsen. Der Sturmführer des ersten Zweitligajahres ist noch nicht recht in Tritt gekommen und musste zeitweise sogar seinen Stammplatz abgeben. Die Wechselgerüchte im Sommer, die ihn immer wieder mit Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht hatten, werden natürlich gern als auslösender Grund genannt – auch das Verhältnis zum neuen Trainer soll wohl nicht das Beste sein. Für Leipzig wäre ein Wiedererstarken des Dänen jedoch essentiell – schon um Millionentransfer Davie Selke zu entlasten, der nicht allein die Tore zum Aufstieg wird schießen können.
Richtungsweisende englische Woche
Insgesamt wird der restliche September für die Roten Bullen richtungsweisend sein. Auf das schwere Auswärtsspiel beim FC Heidenheim, wo RB-Ikone Daniel Frahn sicher noch eine kleine Rechnung offen hat, folgt ein echter Kracher: in der englischen Woche treffen die Messestädter im Spitzenspiel auf den SC Freiburg. Sollte in diesen beiden Partien die maximale Punktzahl erreicht werden dürfte der Motor endgültig zum Laufen kommen. Gerät selbiger aber erneut ins Stottern könnte auch im Umfeld ein wenig Unruhe entstehen und der Wind in Sachsen rauer werden. Denn auch wenn Geld angeblich keine Tore schießt, so wird zweifellos erwartet dass es den Weg in die Bundesliga ebnet. RB muss sich steigern – und ab sofort abliefern.
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